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Von Hollywood zum Controller: Wie Filmstars die Gaming-Welt erober(te)n

06. September 2025, 07:00 Uhr · Quelle: GAMEtainment
Von Hollywood zum Controller: Wie Filmstars die Gaming-Welt erober(te)n
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Die Integration von Filmstars in Videospiele begann in den 90er-Jahren mit Pionieren wie Mark Hamill. Heute setzen Spiele wie Cyberpunk 2077 neue Standards durch fortschrittliche Technologien.

Die Grenzen zwischen Film und Videospiel verschwimmen zusehends. Was einst als zwei völlig getrennte Unterhaltungsmedien galt, verschmilzt heute zu einer gemeinsamen Erfahrung. Doch die Beteiligung von Hollywood-Stars an Videospielen ist keineswegs ein neues Phänomen – bereits in den 1990er Jahren wagten mutige Pioniere den Sprung ins digitale Rampenlicht. Von den frühen Experimenten der 90er Jahre bis zu den blockbuster-artigen Produktionen von heute: Die Geschichte der Filmstars in Videospielen ist reich an Innovation, Kreativität und wegweisenden Momenten.

Die frühen Pioniere: Als Gaming noch Neuland war

Mark Hamill und Tim Curry – Die Wegbereiter der 90er Jahre

Mark Hamill war einer der ersten Hollywood-Performer, der sich bereits zu Beginn der 1990er Jahre in Videospielen engagierte. Hamill machte sein Debüt in dem Medium 1993 in Gabriel Knight: Sins of the Fathers an der Seite von Tim Curry und folgte dem mit seiner Hauptrolle in der Wing Commander-Serie als Colonel Christopher Blair.

Die Wing Commander-Reihe revolutionierte die Integration von Hollywood-Stars in Games. Beginnend mit Wing Commander III enthielt jedes Spiel (mit Ausnahme von Secret Ops) Live-Action-Cutscenes mit mehreren großen Hollywood-Schauspielern, darunter John Rhys-Davies, Mark Hamill, Thomas F. Wilson und Malcolm McDowell, sowie Christopher Walken und John Hurt. Die mehr als zwei Stunden Videomaterial in Wing Commander III mit Mark Hamill als Colonel Christopher „Maverick“ Blair setzten neue Maßstäbe für cineastische Spielerlebnisse.

Starlancer – Das spirituelle Erbe von Wing Commander

Die Tradition der cineastischen Weltraum-Simulationen setzte sich 2000 mit Starlancer fort, einem spirituellen Nachfolger der Wing Commander-Serie. Digital Anvil, das Studio von Wing Commander-Schöpfer Chris Roberts, versammelte erneut eine beeindruckende Riege Hollywood-Veteraner für dieses ambitionierte Projekt.

John Rhys-Davies, bereits bekannt aus Wing Commander III und IV, übernahm in Starlancer die Rolle des Captain Robert Foster und bewies damit seine anhaltende Verbundenheit mit dem Gaming-Medium. Clancy Brown, dessen markante Stimme bereits in zahllosen Film- und Fernsehproduktionen zu hören war, verkörperte den Commander Andreas Vlahos mit einer Intensität, die die politischen Spannungen der Spielhandlung perfekt unterstrich.

Das Casting von Starlancer ging jedoch weit über bekannte Gesichter hinaus. David Warner, ein britischer Charakterdarsteller mit Rollen in Filmen wie „Tron“ und „Titanic“, brachte seine jahrzehntelange Erfahrung in die Rolle des Admiral Kulov ein. Besonders bemerkenswert war die Verpflichtung von Gideon Emery, der zwar zu diesem Zeitpunkt noch nicht die internationale Bekanntheit späterer Jahre besaß, aber bereits die Vielseitigkeit zeigte, die ihn später zu einem der gefragtesten Voice Actors der Gaming-Industrie machen würde.

Starlancer demonstrierte auch die zunehmende Professionalität der Gaming-Industrie um die Jahrtausendwende. Die Produktion investierte nicht nur in bekannte Namen, sondern auch in hochwertige Kostüme, aufwendige Set-Designs und kinoreife Beleuchtung für die Live-Action-Sequenzen. Diese Sorgfalt in der Produktion zeigte, dass Videospiele längst nicht mehr als minderwertiges Medium betrachtet wurden, sondern als vollwertiger Bereich der Unterhaltungsbranche galten.

Tim Curry, der durch Auftritte in „The Rocky Horror Picture Show“ und „Clue“ berühmt wurde, etablierte sich schnell als einer der markantesten Stimmen im Gaming. Vielleicht der berühmteste Fall eines Hollywood-Schauspielers, der in der Welt der Videospiele ‚alles auf elf dreht‘, ist Tim Curry in Command & Conquer: Red Alert 3, wo er von Jonathan Pryce begleitet wird.

Die Technologie der Frühzeit

Im Gegensatz zu anderen Computerspielen jener Ära, die meist auf interne Talente für ihr Voice Acting setzten, verwendete Full Throttle größtenteils professionelle Synchronsprecher, darunter Roy Conrad als Ben, Mark Hamill als den bösartigen Adrian Ripburger, Hamilton Camp als den älteren Malcolm Corley. Diese Produktionen zeigten bereits in den 90ern, dass Videospiele als seriöses Medium für schauspielerische Leistungen betrachtet werden konnten.

Die moderne Ära: Wenn A-List-Stars zu digitalen Charakteren werden

Keanu Reeves – Der Cyberpunk-Star

Keanu Reeves hat mit seinem Auftritt in Cyberpunk 2077 Geschichte geschrieben. Als Johnny Silverhand lieh er dem rebellischen Rockerboy nicht nur seine Stimme, sondern auch sein komplettes Erscheinungsbild durch modernste Motion-Capture-Technologie. Seine Beteiligung an dem Spiel war so bedeutsam, dass sie einen eigenen Marketing-Coup darstellte und zeigte, wie sehr sich die Gaming-Industrie seit den Tagen von Wing Commander professionalisiert hat.

Norman Reedus und Mads Mikkelsen – Das Death Stranding Ensemble

Hideo Kojimas Death Stranding vereinte gleich mehrere hochkarätige Schauspieler in einem einzigen Projekt. Norman Reedus, bekannt aus der TV-Serie „The Walking Dead“, übernahm die Hauptrolle als Sam Porter Bridges. Mads Mikkelsen verkörperte den mysteriösen Antagonisten und bewies damit, dass auch europäische Filmstars ihren Platz in der Gaming-Welt finden können.

Das Besondere an Death Stranding liegt darin, dass die Spieler Sam Bridges steuern, während sie durch eine zerbrochene Welt nach einem katastrophalen Ereignis navigieren, das ein Portal zwischen den Lebenden und den Toten öffnete. Die schauspielerische Leistung wird dabei nicht nur durch Spracharbeit, sondern durch vollständige Performance-Capture vermittelt – eine Evolution der Technologie, die in den frühen Wing Commander-Spielen noch undenkbar war.

Die Gaming-Veteranen: Schauspieler mit ausgeprägter Videospiel-Karriere

Lance Reddick – Eine Legende verlässt die Bühne

Lance Reddick (1962-2023) war einer der vielseitigsten Schauspieler im Gaming-Bereich. 2016 verkörperte er Martin Hatch im Computerspiel Quantum Break und kam auch in den vier Live-Action-Episoden vor. Im Videospiel Horizon Zero Dawn aus dem Jahr 2017 stellte er die Figur Sylens dar. Seine bekannteste Gaming-Rolle war jedoch Commander Zavala in Destiny, eine Figur, die er über Jahre hinweg prägte.

Nach seinem überraschenden Tod im März 2023 organisierten Destiny 2-Spieler eine herzliche Hommage zu Ehren von Lance Reddick im virtuellen Tower des Spiels. Diese spontane Würdigung zeigt, wie tief die Verbindung zwischen Schauspielern und der Gaming-Community inzwischen geworden ist – eine Entwicklung, die bereits in den 90ern mit den ersten Star-Auftritten ihren Anfang nahm.

Mark Hamill – Vom Luke Skywalker zum Joker

Hamill ist auch für seine umfangreiche Arbeit als Synchronsprecher bekannt. Er hat Charaktere in zahlreichen animierten Fernsehserien, Filmen und Videospielen gesprochen, vor allem den Joker in mehreren Batman-bezogenen Animationsprojekten, beginnend mit Batman: The Animated Series in den 1990er Jahren. Seine Transformation von Luke Skywalker zu einer der ikonischsten Bösewicht-Stimmen zeigt die Vielseitigkeit, die das Gaming-Medium Schauspielern bietet.

Terrance Carson – Der Vielsprecher

Terrance Carson hat in über vierzig Videospielen mitgewirkt und gilt als einer der besten Voice Actors überhaupt. Obwohl er hauptsächlich durch die TV-Sitcom „Living Single“ bekannt ist, hat er in verschiedenen Star Wars-Titeln als Mace Windu seine Stimme geliehen und dabei die Brücke zwischen seinem Fernsehwerk und der Gaming-Welt geschlagen.

Troy Baker – Der König der Voice Actors

Troy Baker nimmt eine Sonderstellung ein: Obwohl er ursprünglich nicht aus dem traditionellen Filmgeschäft stammt, hat er sich durch seine Arbeit in Games wie „The Last of Us“ als Joel einen Namen gemacht. Seine Beteiligung an Death Stranding neben etablierten Filmstars zeigt, wie die Grenzen zwischen traditioneller Schauspielerei und Voice Acting verschwimmen – ein Prozess, der bereits mit den Pionieren wie Hamill und Curry begann.

Fallout: New Vegas – Das Ensemble-Casting der Extraklasse

Fallout: New Vegas gilt als Paradebeispiel für Celebrity-Besetzungen in Videospielen. Das Spiel vereinte eine beeindruckende Liste von Prominenten: Matthew Perry, Ron Perlman, Zachary Levi, Danny Trejo, Felicia Day, Dave Foley, Rob Corddry, Michael Hogan, Wayne Newton und Kris Kristofferson. Diese Vielzahl bekannter Namen in einem einzigen Projekt zeigt, dass Videospiele bereits vor über einem Jahrzehnt als etablierte Plattform für Schauspieler galten – ein Erbe der Pionierarbeit der 90er Jahre.

Die deutsche Perspektive: Synchronsprecher als Vermittler

Bekannte deutsche Stimmen in internationalen Produktionen

In Deutschland spielen Synchronsprecher eine besondere Rolle bei der Integration von Hollywood-Stars in Videospiele. Benjamin Völz, einer der bekanntesten deutschen Synchronsprecher mit über 685 Sprechrollen, synchronisierte Schauspiel-Größen wie Eric Bana, James Spader und Keanu Reeves. Er hat auch Hollywood-Stars wie Matthew McConaughey, Charlie Sheen und David Duchovny seine Stimme geliehen.

In Cyberpunk 2077 beispielsweise spricht Charles Lobo, bekannt als deutsche Stimme von Javier Bardem, die Figur Jackie Welles, während Toru Tanabe, die deutsche Stimme von Ken Watanabe, Goro Takemura verkörpert. Diese Zusammenarbeit zeigt, wie internationale Produktionen durch deutsche Synchronarbeit eine zusätzliche Qualitätsebene erhalten.

Die Joker-Connection

Besonders interessant ist die Verbindung zwischen Mark Hamill und Tim Curry über die Joker-Rolle. Hamill wurde schließlich 1992 für die Zeichentrickserie Batman als Synchronsprecher für den Joker ausgewählt, nachdem die erste Wahl von Warner Brothers, Tim Curry, ausgestiegen war. Diese Entscheidung führte zu einer der ikonischsten Voice-Acting-Karrieren der Gaming- und Animationsgeschichte.

Die historische Entwicklung: Von FMV zu Motion-Capture

Die FMV-Ära der 90er Jahre und darüber hinaus

Die 1990er Jahre waren geprägt von Full Motion Video (FMV)-Spielen, die echte Schauspieler vor grünen Leinwänden filmten. Zu ihrer Blütezeit gab es wirklich interessante Titel. Einige von ihnen hatten richtige Schauspieler wie Dennis Hopper in Black Dahlia, Mark Hamill und Malcolm McDowell in den Wing Commander-Spielen und Ripper, das Christopher Walken enthielt. Diese Experimente legten den Grundstein für die heutigen cineastischen Spielerfahrungen.

Die FMV-Tradition erreichte um die Jahrtausendwende mit Starlancer einen weiteren Höhepunkt. Das Spiel nutzte die damals modernste Videotechnologie, um die Grenzen zwischen Film und Spiel weiter zu verwischen. Die aufwendigen Briefing-Szenen und Story-Sequenzen mit ihrer hohen Produktionsqualität zeigten, dass die Lektionen aus Wing Commander gelernt und weiterentwickelt worden waren.

Interessant ist auch die internationale Dimension von Starlancer: Als eines der wenigen Games seiner Zeit wurde es gleichzeitig für mehrere Märkte produziert, was bedeutete, dass nicht nur die englischsprachigen Schauspieler, sondern auch deren internationale Synchronsprecher-Kollegen einbezogen werden mussten. Diese globale Herangehensweise war wegweisend für die heutige internationale Gaming-Industrie.

Der Übergang zur modernen Ära

Während die frühen Spiele noch auf separate Video-Sequenzen setzten, ermöglicht die heutige Motion-Capture-Technologie eine nahtlose Integration von schauspielerischen Leistungen in das Gameplay. Die Entwicklung von den pixeligen Charakteren der Wing Commander-Ära über die hochauflösenden FMV-Sequenzen in Starlancer zu den fotorealistischen Darstellungen in Death Stranding zeigt den enormen technologischen Fortschritt.

Starlancer markierte dabei einen wichtigen Übergangspunkt: Es war eines der letzten großen FMV-Spiele, das noch vollständig auf traditionelle Filmtechnik setzte, bevor die Industrie zunehmend auf computergenierte Charaktere und Motion-Capture-Technologie umstieg. Die beeindruckende Bildqualität und die professionellen Produktionswerte des Spiels demonstrierten eindrucksvoll, was mit traditionellen Filmtechniken in Videospielen möglich war, bevor die digitale Revolution das Medium vollständig transformierte.

Die Motivationen: Warum Schauspieler ins Gaming wechseln

Kreative Herausforderungen damals und heute

Videospiele bieten Schauspielern seit den 90er Jahren einzigartige kreative Möglichkeiten. Während Mark Hamill in Wing Commander noch vor allem durch Mimik und Gestik in Cutscenes agierte, können heutige Performer wie Norman Reedus ihre komplette körperliche Performance in digitale Charaktere übertragen. Die interaktive Natur des Mediums erlaubt es, Geschichten auf eine Weise zu erzählen, die im traditionellen Film nicht möglich wäre.

Finanzielle Anreize im Wandel der Zeit

Was in den 90ern oft noch experimentelle Budgets waren, hat sich zu einem Milliardenmarkt entwickelt, der oft mehr Umsatz generiert als die Filmindustrie. Bereits Starlancer zeigte um die Jahrtausendwende, dass Videospiele-Produktionen durchaus mit mittleren Hollywood-Budgets konkurrieren konnten. Das Spiel investierte erhebliche Summen nicht nur in die Schauspieler-Gagen, sondern auch in aufwendige Set-Konstruktionen, Kostüme und Post-Production-Arbeit, die den späteren AAA-Standards sehr nahekamen.

AAA-Produktionen verfügen heute über Budgets, die Hollywood-Blockbustern in nichts nachstehen, was entsprechende Gagen für Top-Schauspieler ermöglicht – eine Entwicklung, die bereits mit den frühen Wing Commander-Produktionen begann und durch Projekte wie Starlancer weiter vorangetrieben wurde. Die Bereitschaft der Industrie, erhebliche Summen in Schauspiel-Talente zu investieren, entstand nicht über Nacht, sondern entwickelte sich schrittweise über diese wegweisenden Produktionen der späten 90er und frühen 2000er Jahre.

Technologische Faszination

Die Evolution von den einfachen Green-Screen-Aufnahmen der 90er zu modernster Motion-Capture-Technologie und Performance-Capture ermöglicht es Schauspielern heute, ihre komplette darstellerische Leistung in digitale Charaktere zu übertragen. Diese Technologie eröffnet neue Möglichkeiten für die schauspielerische Kunst und zieht viele Performer an, die sich für innovative Erzählformen interessieren.

Genre-Veteranen und spezialisierte Akteure

Science-Fiction-Experten von gestern und heute

Schauspieler wie Lance Henriksen, bekannt für seine Rolle als Bishop in „Aliens“, und Sam Witwer haben sich als Spezialisten für Science-Fiction-Produktionen etabliert. Ihre Erfahrung in diesem Genre macht sie zu wertvollen Akteuren für entsprechende Gaming-Projekte – eine Tradition, die bereits mit Mark Hamills Übergang von Star Wars zu Wing Commander begann.

Tim Curry – Der Charakterspezialist

Tim Curry ist bekannt für die Synchronisation von Nigel Thornberry, Hexxus und Darth Sidious, und seine markante Stimme hat ihn zu einem der gefragtesten Charaktersprecher in der Gaming-Welt gemacht. Seine Fähigkeit, jeder Rolle eine unverwechselbare Note zu verleihen, machte ihn bereits in den 90ern zu einem Pionier des Gaming-Voice-Actings.

Die Zukunft: Gaming als gleichwertiges Medium

Mainstream-Akzeptanz durch kontinuierliche Evolution

Die Zusammenarbeit hochkarätiger Schauspieler in Projekten wie Death Stranding markiert einen Wendepunkt in der Videospielindustrie. Doch dieser Wandel baut auf drei Jahrzehnten kontinuierlicher Entwicklung auf, die mit mutigen Experimenten in Gabriel Knight und Wing Commander ihren Anfang nahm. AAA-Games haben heute das Budget und die Reputation, um etablierte Filmstars zu verpflichten – nicht nur für Cameo-Auftritte, sondern für zentrale Rollen mit vollständiger Motion-Capture-Performance.

Community-Reaktionen im Wandel der Zeit

Die Gaming-Community hat diese Entwicklung größtenteils positiv aufgenommen. Von den ersten begeisterten Reaktionen auf Mark Hamills Wing Commander-Auftritte bis zur spontanen Hommage für Lance Reddick in Destiny 2 zeigt sich, wie eng die Verbindung zwischen Schauspielern und Spielern über die Jahrzehnte geworden ist.

Von Experiment zu Standard

Was in den 90ern noch experimentell und risikoreich war, ist heute Standard in der AAA-Spieleentwicklung. Die Beteiligung prominenter Schauspieler ist vom Marketing-Gag zu einem wesentlichen Element der Spieleentwicklung geworden, das Qualität und Glaubwürdigkeit signalisiert.

Fazit: Eine Evolution über drei Jahrzehnte

Die Integration von Filmstars in Videospiele ist mehr als nur ein moderner Trend – sie ist das Ergebnis einer über 30-jährigen Evolution des Mediums. Von Mark Hamills und Tim Currys wegweisenden Auftritten in den 90er Jahren bis zu den hochbudgetierten Motion-Capture-Performances von heute zeigt sich eine kontinuierliche Entwicklung hin zur vollständigen Anerkennung von Videospielen als gleichwertiges Erzählmedium.

Die Pioniere der 90er Jahre legten den Grundstein für eine Industrie, die heute Milliarden umsetzt und A-List-Stars anzieht. Schauspieler wie Mark Hamill bewiesen bereits früh, dass Videospiele kreative Herausforderungen bieten können, die über traditionelle Medien hinausgehen. Tim Curry zeigte, wie charakteristische Stimmen digitale Welten zum Leben erwecken können.

Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter verstärken. Mit fortschreitender Technologie und steigenden Budgets werden Videospiele für immer mehr Schauspieler zu einer attraktiven Alternative oder Ergänzung zu traditionellen Medien. Die Grenzen zwischen digitaler und analoger Performance verschwinden dabei zusehends – zum Vorteil aller Beteiligten.

Die Gaming-Industrie hat sich von einem experimentellen Nischenmarkt zu einem der wichtigsten Sektoren der Unterhaltungsindustrie entwickelt. Dass bereits in den 90er Jahren visionäre Schauspieler wie Mark Hamill und Tim Curry diesen Wandel erkannten und aktiv daran teilnahmen, unterstreicht nicht nur ihre Weitsicht, sondern auch die schon damals erkennbare kulturelle Bedeutung von Videospielen.

Es ist nicht mehr die Frage, ob Filmstars in Games auftreten werden, sondern wie sie die nächste Generation von interaktiven Geschichten prägen werden. Die Geschichte von Wing Commander bis Death Stranding, von den experimentellen FMV-Produktionen bis zu den technologischen Meisterwerken wie Detroit: Become Human und Until Dawn, zeigt: Die Zukunft des Entertainments liegt in der Verschmelzung aller Medien – und Videospiele stehen dabei nicht mehr am Rande, sondern im Zentrum der Entwicklung.

Der Beweis für die Transformation

Die Entwicklung von Call of Duty: Advanced Warfare zu WWII zeigt exemplarisch, wie sich die Industrie entwickelt hat: Während Advanced Warfare noch primär auf den Marketing-Effekt von Kevin Spaceys Star-Power setzte, konzentrierte sich WWII auf authentische schauspielerische Leistungen, die der emotionalen Tiefe der Geschichte dienten. Diese Reifung der Branche spiegelt sich in allen modernen Produktionen wider.

David Cage’s Vision von Videospielen als interaktiven Filmen ist heute Realität geworden. Beyond Two Souls und Detroit: Become Human haben bewiesen, dass Videospiele nicht nur als Unterhaltungsmedium, sondern als Kunstform funktionieren können, die komplexe menschliche Emotionen und gesellschaftliche Themen behandelt. Die Performances von Ellen Page, Jesse Williams und ihren Kollegen haben Standards gesetzt, die zukünftige Produktionen noch übertreffen werden.

Until Dawn hat gezeigt, dass Horror-Spiele durch die Integration bekannter Schauspieler eine neue Dimension erreichen können. Die emotionale Bindung der Spieler zu den Charakteren wird durch die Vertrautheit mit den Darstellern intensiviert, was die Horror-Erfahrung verstärkt und gleichzeitig neue narrative Möglichkeiten eröffnet.

Die Vermächtnis-Perspektive

Wenn wir auf die Entwicklung von Mark Hamills ersten Gaming-Auftritten bis zu den hochkomplexen Performance-Capture-Sessions von heute blicken, wird deutlich, dass wir Zeugen einer fundamentalen Transformation der Unterhaltungsbranche geworden sind. Die Schauspieler, die heute in Videospielen arbeiten, sind Pioniere einer neuen Form des Storytellings, die Interaktivität, emotionale Tiefe und technische Innovation miteinander verbindet.

Die Gaming-Industrie hat sich von einem experimentellen Nischenmarkt zu einem kulturellen Kraftzentrum entwickelt, das Hollywood nicht nur ebenbürtig ist, sondern in vielen Bereichen übertrifft. Die Bereitschaft von A-List-Schauspielern, sich vollständig auf Gaming-Projekte einzulassen, zeigt das endgültige Ende der Hierarchie zwischen „traditionellen“ und „digitalen“ Medien.

Die Zukunft gehört den interaktiven Erfahrungen, bei denen die Grenzen zwischen Zuschauer und Teilnehmer, zwischen passivem Konsum und aktiver Gestaltung verschwinden. Hollywood-Schauspieler sind nicht nur Teilnehmer dieser Revolution – sie sind ihre Anführer.

Gaming / Mark Hamill / Tim Curry / Keanu Reeves / Hideo Kojima
[gametainment.net] · 06.09.2025 · 07:00 Uhr
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