Verzögerungen bei den Nahost-Friedensgesprächen
Die Bemühungen um eine Deeskalation im Nahostkonflikt sind ins Stocken geraten. Trotz dreitägiger Verhandlungen in Doha blieben wesentliche Fragen zwischen Israel und der Hamas weiterhin ungeklärt, wie "Axios" berichtet. Israel fordert von der Hamas die Vorlage einer Liste mit noch lebenden Geiseln und lehnt die Fortführung der durch Ägypten, Katar und die USA unterstützten Gespräche ab, solange diese Forderung nicht erfüllt wird. Ebenso steht die Antwort der Hamas auf einen möglichen Häftlingstausch noch aus.
Eine israelische Quelle, die anonym bleiben möchte, erklärte, dass die nächste Verhandlungsrunde in Kairo aussteht, jedoch ohne israelische Teilnahme, sofern die Hamas keine konkreten Informationen zu den Geiseln bereitstellt. Ziel der Vermittler war es ursprünglich, noch vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan eine sechswöchige Waffenruhe zu erzielen und dabei 40 israelische Geiseln gegen etwa 400 palästinensische Häftlinge auszutauschen. Nach Informationen des israelischen Geheimdienstes befinden sich derzeit noch 134 Geiseln in der Gewalt der Hamas, von denen man annimmt, dass etwa 100 noch am Leben sind.
Das "Wall Street Journal" verweist auf ägyptische Informanten, die behaupten, die Hamas habe die Kommunikation mit den Vermittlern nach dem Tod von über 100 Palästinensern bei Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit Hilfslieferungen eingestellt. Angesichts der desperaten Lage hatten Einwohner des nördlichen Gazastreifens einen Hilfskonvoi angegriffen. Während palästinensische Zeugen israelische Soldaten beschuldigen, auf die Menschenmenge geschossen zu haben, schiebt das israelische Militär die Schuld für die tragischen Todesfälle dem entstandenen Chaos und Gedränge zu.
In der komplizierten Gemengelage bleibt die Hoffnung auf einen baldigen Durchbruch in den Friedensverhandlungen fragil, während die internationale Gemeinschaft weiterhin auf eine friedliche Lösung drängt. (eulerpool-AFX)