Schillaci: Vom Nationalhelden zum unvergessenen Idol
Der Sommer 1990 war der Moment, in dem Salvatore Schillaci zum beliebtesten Fußballspieler Italiens und einem der bekanntesten Fußballer weltweit aufstieg.
Azeglio Vicini, der damalige Trainer der italienischen Nationalmannschaft, übermittelte Schillaci keine komplexen taktischen Anweisungen beim Betreten des Spielfelds im Stadio Olimpico während der Heim-Weltmeisterschaft. Seine Ansage war schlicht: "Entra, e fai gol." Geh rein und mach ein Tor.
Kurz darauf, spät im Eröffnungsspiel Italiens bei der Weltmeisterschaft 1990, setzte der 25-jährige Schillaci diese Anweisung in die Tat um. Mit einem Kopfball brachte er Italien gegen Österreich in Führung. Seine jubelnde Reaktion, mit weit aufgerissenen Augen vor einem jubelnden Stadio Olimpico, ergriff die Nation. Von diesem Moment an war er nur noch als "Toto" bekannt.
Leider trauert der Fußball heutzutage regelmäßig um seine Idole. Jüngst trug Aston Villa schwarze Armbinden, um Gary Shaw zu gedenken, einem Helden der glorreichen Europapokal-Saison von 1982. Wenige Tage zuvor applaudierte Anfield Ron Yeats, Kapitän der ersten großen Liverpool-Mannschaft unter Bill Shankly. Ebenso fand diesen Monat die Beisetzung von Sven-Göran Eriksson, dem ehemaligen englischen Nationaltrainer, in Schweden statt.
Dies ist natürlich der unerbittlichen Zeit geschuldet, die auch vor unseren Kindheitshelden nicht haltmacht. Doch es reflektiert auch den Ruhm und das Wachstum des Fußballs von einem Wochenendvergnügen zu einem globalen Phänomen. Namen wie Gigi Riva und Franz Beckenbauer, die beide in diesem Jahr verstarben, gehören zu dieser ersten Generation wahrhaft globaler Fußballikonen, deren Bekanntheit über das Spielfeld hinaus reichte.
Schillaci, der diese Woche im Alter von 59 Jahren an den Folgen von Darmkrebs verstarb, zählt ebenfalls zu diesen Legenden. Obwohl er sich selbst nie in einer Liga mit Spielern wie Beckenbauer sah, stufte er sich bescheiden als "nutzlos" in der Luft ein und beschrieb sich einst als „schäbig“.