Verhandlungsstillstand am Nil: Gaza-Gespräche in Ägypten ohne greifbare Ergebnisse
Die hochrangigen Verhandlungen in Ägypten zur Beilegung des Konflikts zwischen Israel und der Hamas sind auch nach zwei intensiven Tagen ohne greifbare Fortschritte geblieben. Aus Teilnehmerkreisen erfuhr die Deutsche Presse-Agentur, dass keine signifikanten Zusagen gemacht wurden und beide Parteien weiterhin fest auf ihren Ausgangspositionen verharren.
Im Zentrum der Verhandlungen steht die Forderung der Hamas nach Garantien dafür, dass Israel seine militärischen Angriffe nach einer möglichen Geiselübergabe nicht fortsetzen wird. Die Hamas verlangt ein vollständiges Kriegsende als Vorbedingung für einen Gefangenenaustausch. Israel hingegen hat sich zu diesen Forderungen bisher nicht geäußert.
Offizielle Mitteilungen seitens der Hamas oder Israels, die unter der Vermittlung von Vertretern der USA, Katars und Ägyptens verhandeln, blieben zu diesen kritischen Punkten aus. Die Sorge über eine mögliche Fortsetzung der israelischen Angriffe stellt für die Hamas eine der größten Hürden dar bei der Entscheidung, ob und wie viele Geiseln freigelassen werden könnten.
Ein weiterer Streitpunkt ist die Freilassung palästinensischer Gefangener im Gegenzug zur Freilassung israelischer Geiseln. Die Hamas hat dabei insbesondere die Freilassung prominenter Palästinenser wie Marwan Barghuti und Ahmed Saadat im Blick. Medien berichteten, dass Israel diese Forderung strikt ablehnt. Barghuti gilt als bedeutende Figur der Fatah und verbüßt eine lebenslange Haftstrafe wegen fünffachen Mordes, während Saadat, führendes Mitglied der PFLP, zu 30 Jahren Haft verurteilt wurde.
Am Mittwoch sollen die Gespräche unter Mitwirkung des US-Sondergesandten Steve Witkoff fortgesetzt werden, der bereits in Scharm el Scheich eingetroffen ist. Dessen Präsenz könnte die Chancen erhöhen, dass Israel mit weiteren Zugeständnissen auf die Forderungen der Hamas eingeht und die Verhandlungen neuen Schwung erhalten.

