Vereinte Nationen konstatieren möglichen Einsatz von Hunger als Kriegstaktik durch Israel

In einer aktuellen Stellungnahme der Vereinten Nationen warnt der UN-Hochkommissar für Menschenrechte vor dem Einsatz von Hunger durch Israel als Methode im Konflikt mit dem Gazastreifen. Die dramatischen Auswirkungen einer solchen Strategie könnten laut internationalen Rechtsexperten als Kriegsverbrechen gewertet werden, jedoch obliegt die endgültige Feststellung dieser Einschätzung den zuständigen Gerichten.

Die Warnung folgt der alarmierenden Mitteilung der UN vom Montag über eine akute Hungerkrise, von der etwa 1,1 Millionen Menschen im Gazastreifen betroffen sind. Der Hochkommissar, Volker Türk, richtet den Blick auf die kritische humanitäre Lage, die aus den israelischen Restriktionen bezüglich der Einfuhr und Distribution von Hilfsgütern sowie dem Handel resultiert. Die Vertreibung der Bevölkerung und die Destruktion essentieller ziviler Infrastrukturen verschärfen das Leid.

Türk betont, dass es Israels Verantwortung als Besatzungsmacht sei, die Bevölkerung mit den lebensnotwendigen Gütern wie Nahrung und medizinischer Versorgung zu beliefern. Eine Eskalation sei abzuwenden, und eine sofortige Feuerpause sowie eine Erweiterung der Hilfslieferungen seien zwingend erforderlich. Darüber hinaus appelliert der Hochkommissar an Israel, die Freilassung von Geiseln zu erwirken, die während des Massakers durch palästinensische Terroristen am 7. Oktober 2023 entführt wurden. Dieses Ereignis war der Zündfunke für den aktuellen Konflikt.

Israel selbst widerspricht der Einschätzung, Besatzungsmacht zu sein, und beruft sich auf den Rückzug des Militärs aus dem Gazastreifen im Jahr 2005. Dennoch kontrolliert das Land nach wie vor nahezu alle Zugänge und somit auch die Versorgungssituation in der umkämpften Region. (eulerpool-AFX)