US-Notenbank schwankt weiter zwischen Inflationsrisiken und Konjunkturunterstützung
Die Vereinigten Staaten stehen trotz erfolgreicher Stabilisierungstendenzen weiterhin vor Herausforderungen durch anhaltende Inflationsrisiken. Dies betonten zwei führende Beamte der Federal Reserve am Freitag, wobei einer von ihnen nur ein Zinsreduzierungsschritt in den nächsten zwei anstehenden Entscheidungen befürwortete.
Mit dem dualen Auftrag, sowohl die Inflation als auch die Arbeitslosigkeit vonseiten des Kongresses im Griff zu behalten, hat die Federal Reserve unlängst begonnen, die hohen Zinssätze schrittweise zu senken, um den Arbeitsmarkt besser zu stützen. Nach insgesamt zwei Zinssenkungen seit September liegt der richtungsweisende Leitzins der Fed nun zwischen 4,50 und 4,75 Prozent.
Ein Mitglied des relevanten Ausschusses zeigte sich vorsichtig offen für eine weitere viertelprozentige Senkung bei der anstehenden Sitzung, während andere eine zurückhaltende Position einnahmen und keine klare Stellung bezogen. Die Fed-Gouverneurin Michelle Bowman erklärte auf einer Veranstaltung der Missouri Bankers Association, dass sie ein größeres Risiko auf der Seite der Preisstabilität sehe, gerade bei einem Arbeitsmarkt nahe der Vollbeschäftigung.
Sie unterstrich zudem, dass die US-Wirtschaft weiterhin stark sei, zugleich aber Kerninflation weiterhin auf erhöhtem Niveau verharren würde, da vor allem die Grundpreissteigerungen beständig hoch bleiben. Parallel dazu konstatierten jüngste Inflationszahlen im Oktober ein leichtes Plus auf 2,3 Prozent, knapp über dem langfristigen Fed-Ziel von zwei Prozent, während die Kerninflation bei 2,8 Prozent blieb.
Bowman verwies zusätzlich auf potenzielle Inflationsanstiege durch Lieferkettenstörungen, Arbeitskämpfe und geopolitische Spannungen weltweit und hob dabei die Bedeutung kommender Inflationsdaten hervor, um bei der Zinsentscheidung im Dezember eine fundierte Entscheidung zu treffen. Cleveland Fed Präsidentin Beth Hammack äußerte sich am gleichen Tag vorsichtig in Cleveland angesichts eines starken Wirtschaftswachstums und gesunder Arbeitsmarktbedingungen und unterstrich eine weiterhin notwendige moderate Zurückhaltung in der Geldpolitik.
Dies verdeutlicht die Meinungsunterschiede unter den Ausschussmitgliedern über den künftigen Kurs.

