Ungebrochener Optimismus bei Daimler Truck trotz europäischer Markteinbußen
Der Nutzfahrzeugproduzent Daimler Truck zeigt sich mit einem überraschend positiven Quartalsergebnis trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und eines europäischen Absatzeinbruchs. Der Konzern konnte sowohl einen Umsatzanstieg als auch eine deutliche Gewinnsteigerung verzeichnen, was zu zunächst ansteigenden, dann jedoch sinkenden Aktienkursen führte. Diese Entwicklung steht im Kontrast zu dem bisherigen Jahresverlauf, in dem die Aktien sich positiv entwickelt hatten.
Experten wie Michael Aspinall von Jefferies lobten den "starken Start" in das Jahr, und auch andere Analysten sahen Anzeichen für einen soliden Jahresanfang. Dennoch malte Martin Daum, Konzernchef von Daimler Truck, insbesondere für den europäischen Markt ein düsteres Bild. Die Verluste bei der Marke Mercedes-Benz könnten nicht durch eine steigende Nachfrage in Brasilien kompensiert werden, und ein dringend benötigter Aufschwung in Europa blieb bisher aus, so Daum.
Im Fokus steht nun die Entwicklung in den Monaten Mai und Juni, während Daum darauf hinweist, dass trotz der aktuell zögerlichen Orderlage ein genereller Nachfragemangel für Lkw nicht bestehe. Gerade der deutsche Markt zeige sich derzeit in einer niedergeschlagenen Stimmung, was insbesondere für das Unternehmen aufgrund des hoch angesiedelten Marktanteils von Mercedes-Benz in Deutschland problematisch sei.
Die operative Marge für die Marke Mercedes-Benz liegt für das kommende zweite Quartal prognostisch am unteren Ende der Zielspanne. Trotz des Rückgangs beim Fahrzeugabsatz um 13 Prozent im ersten Quartal übertraf der Umsatz des Konzerns die Zahlen des Vorjahres. Positive Impulse waren insbesondere in Nordamerika zu verzeichnen, wo Daimler Truck mit den Marken Freightliner und Western Star eine marktführende Position innehat.
Auffällig bleibt die Diskrepanz zwischen der Rückläufigkeit der Bestellungen und der Betonung Daums auf eine unverminderte Relevanz der Produkte. Der Konzern sieht sich weiterhin auf Kurs, seine Jahresziele zu erreichen, auch wenn der europäische Gegenwind stärker werde, wie aus den jüngsten Quartalszahlen hervorgeht. (eulerpool-AFX)