Wall-Street-Legende Ivan Boesky im Alter von 87 Jahren verstorben

Der einst als Meister der Firmenfusionen gefeierte und später als Symbol für Gier und Unrecht in den Annalen der Wall Street verewigte Ivan Boesky ist gestorben. Mit seinem Gespür für bevorstehende Unternehmenszusammenschlüsse erlangte der Arbitrageur in den 80er Jahren Ruhm und Reichtum. Boeskys Name wurde vor allem durch seinen prognostischen Scharfsinn bekannt, der ihm ermöglichte, auf noch nicht angekündigte Mergers zu setzen.

Ivan Boesky machte nicht nur Schlagzeilen als kluger Investor, sondern auch als Inspirationsquelle für Oliver Stones Filmfigur Gordon Gekko. In einer berühmt gewordenen Rede vor Absolventen der University of California, Berkeley, pries Boesky die Tugend der Gier – ein Motto, das in Stones "Wall Street" filmische Verewigung fand.

Doch Boeskys Stern fiel so schnell, wie er aufgestiegen war. Seine Methoden, die Macht hatten, Märkte zu bewegen und Deals zu befeuern, waren nicht immer von rechtschaffenem Charakter. Die späten 80er sahen Boesky schuldig bekennen, Verschwörung zu Insider-Handel zu betreiben, und sich von einem gefeierten Investor zum Belastungszeugen gegenüber Finanziers wie Michael Milken verwandeln. Sein Fall ebnete nicht nur den Weg für neuartige Insider-Handel-Gesetzgebungen und verstärkte Durchsetzungsanstrengungen, sondern leitete auch das Ende von Milken's Drexel Burnham Lambert ein.

Boeskys Handelskarriere begann mit einer familienfinanzierten Firma lange bevor Hedgefonds und unabhängige Handelsfirmen an der Wall Street allgegenwärtig waren. Seine Methode, aus den feinen Unterschieden der Aktienpreise von in einer Fusion stehenden Unternehmen Kapital zu schlagen, erwies sich als profitabel, mit dem Höhepunkt seines Erfolges, als er aus Chevrons Übernahme von Gulf Oil Millionenbeträge lukrierte.

Trotz eines bescheidenen akademischen Werdegangs lehrte Boesky an Colleges die Kunst der Fusionsarbitrage und etablierte sie als wissenschaftliche Disziplin, obschon er im Verlauf seiner Karriere auch "Old-School"-Praktiken wie Insider-Tipps und Geldkoffer nicht scheute. Nach seiner Haftstrafe zog sich Boesky aus der Wall Street zurück und lebte abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit.

Ivan Boeskys Tochter Marianne gab den Tod ihres Vaters über das Instagram-Profil ihrer New Yorker Kunstgalerie bekannt und würdigte ihn als Quelle der Inspiration und unermüdlichen Einsatzes. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Markets
[Eulerpool News] · 21.05.2024 · 04:28 Uhr
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