Unerwartetes Lebenszeichen: Baldur’s Gate 3 erhält Hotfix 35 – doch der Preis ist hoch
Seit dem monumentalen Patch 8 im April dieses Jahres, der quasi den offiziellen Schwanengesang für inhaltliche Erweiterungen markierte, haben sich die belgischen Entwickler von Larian Studios eigentlich neuen Ufern zugewandt. Doch der November 2025 hält eine Überraschung bereit, die beweist, dass Totgesagte – oder in diesem Fall „Fertiggestellte“ – eben doch länger leben. Mit Hotfix 35 rollt eine Aktualisierung aus, die technisch aufräumt, aber in der leidenschaftlichen Community für gespaltene Reaktionen sorgt.
Ein technischer Frühjahrsputz im November
Vordergründig liest sich das Änderungsprotokoll wie der Traum eines jeden Qualitätsfanatikers. Der Fokus liegt eindeutig auf Stabilität. Abstürze, diese lästigen Unterbrechungen der Immersion, sollen auf sämtlichen Plattformen der Vergangenheit angehören. Besonders Besitzer des Steam Decks dürfen jubeln, denn hier haben die Programmierer tief in die Trickkiste gegriffen. Die standardmäßige Hochskalierung wechselt von FSR 1 auf das deutlich überlegenere FSR 2.2. Das Resultat? Eine knusprigere, schärfere Optik auf dem Handheld, die das Abenteuer unterwegs noch genießbarer macht. Auch PlayStation 5 und Xbox profitieren von diversen Crash-Fixes, die das Erlebnis runder gestalten sollen.
Der Fluch der „guten“ Tat
Doch jede Medaille hat bekanntlich eine Kehrseite, und diese trifft vor allem jene, die ihr Erlebnis gerne personalisieren. Die Kehrseite der Medaille manifestiert sich in einer Welle der Entrüstung auf Reddit und in den Foren: Mods sind massenhaft unbrauchbar geworden. Es ist das alte Lied: Sobald die Versionsnummer steigt, kollabiert das filigrane Kartenhaus aus fan-erstellten Erweiterungen. Was für Konsolenspieler ein Segen ist, bedeutet für PC-Nutzer mit umfangreichen Mod-Listen oft stundenlange Reparaturarbeit. Dass ein vergleichsweise kleiner Flicken solch massive Auswirkungen auf die Kompatibilität hat, sorgt für Unverständnis und zwingt viele Abenteurer dazu, ihre Reise vorerst zu pausieren, bis die Community-Tools nachgezogen haben.
Ein Studio auf dem Absprung
Man darf dabei nicht vergessen, in welchem Kontext dieser Patch erscheint. Larian hat intern längst die Weichen für die Zukunft gestellt. Die kreativen Köpfe brüten bereits über neuen Welten, und Patch 8 war als das letzte große Hurra konzipiert. Dass wir im Spätherbst 2025 überhaupt noch Pflege in dieser Form erhalten, ist keine Selbstverständlichkeit und zeugt von einem Verantwortungsbewusstsein, das in der Branche selten geworden ist. Es ist ein Balanceakt zwischen notwendiger Wartung und dem Risiko, den status quo der Spielerbasis durcheinanderzuwirbeln. Weitere kleine Eingriffe dieser Art sind nicht ausgeschlossen, auch wenn die ganz großen Abenteuer in Faerûn nun endgültig erzählt scheinen.


