Uneinheitliche Tendenzen an europäischen Börsen: Technologieanleger in Alarmbereitschaft
Die europäischen Aktienmärkte präsentierten sich dieser Tage ohne eine klare Richtung. Einflussreiche Signale aus dem US-Technologiesektor riefen bei Anlegern Vorsicht hervor. Der EuroStoxx 50, als Leitindex der Eurozone, verzeichnete ein Minus von 0,34 Prozent und schloss bei 5.660,20 Punkten. Währenddessen stieg der britische FTSE 100 um 0,14 Prozent auf 9.714,96 Punkte. Der schweizerische SMI konnte um 0,58 Prozent auf 12.306,89 Punkte zulegen.
Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege, stellte heraus, dass die kürzlich veröffentlichten Zahlen der US-Technologiebranche turbulente Kursbewegungen verursachen könnten. Besonders die Berg- und Talfahrt der Palantir-Aktie nach Quartalszahlen gibt zu denken. Zwar haben sich in der laufenden Berichtssaison einige Unternehmen positiv entwickelt, doch bleiben größere Belohnungen aus, da die Erwartungen nahezu vollständig in den Kursen enthalten sind. Diese Lage wird durch die Verluste bei den Kryptowährungen weiter verschärft.
Telekommunikationswerte gehörten zu den größten Verlieren. So fiel die Aktie von Telefonica aufgrund einer angekündigten Halbierung der Dividende für 2026 stark. Mit einem Kursrückgang von über 13 Prozent sorgte der durchwachsene Quartalsbericht des Unternehmens für Unruhe am Markt. Analyst Akhil Dattani von JPMorgan wies besonders auf den enttäuschenden freien Barmittelzufluss hin, der unterhalb der Markterwartungen lag.
Optimistischere Aussichten bot die niederländische Philips. Der Medizintechnik-Gigant überzeugte im dritten Quartal mit einer besseren operativen Leistung als angenommen und einem anziehenden Auftragseingang. Das Management will die Margen am oberen Ende der bisherigen Prognosen halten, was der Aktie einen Gewinn von 3,5 Prozent einbrachte.
BP veröffentlichte im Ölsektor seine Quartalszahlen und konnte von einer Senkung der Produktionskosten profitieren. Zwar ging der bereinigte Überschuss leicht zurück, doch wurde das Ergebnis von Analysten übertroffen, was der Aktie einen Anstieg von 0,7 Prozent einbrachte.
Unterdessen erwägt der britische Mischkonzern AB Foods, im Zuge einer Umstrukturierung Primark und sein Lebensmittelgeschäft zu trennen. Trotz eines kurzen Auftriebs fiel die Aktie aufgrund durchwachsener Jahreszahlen um 3,0 Prozent zurück. Analyst Aarin Chiekrie von Hargreaves Lansdown sprach von "etwas mauen" Ergebnissen.

