Trending Ticker: Wie das Weltgeschehen den deutschen Aktienmarkt beeinflusst
Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich zu Wochenbeginn von einem bemerkenswert gemischten Bild: Während die Kurse von Rüstungsunternehmen unter erheblichen Druck geraten, profitieren Infrastrukturwerte von einem starken Anstieg. Grund hierfür ist die jüngste Einigung zwischen den USA und der Ukraine auf einen überarbeiteten Friedensplan zur Beilegung des russischen Angriffskrieges.
Dies führte dazu, dass der Aktienkurs von Rheinmetall erheblich fiel, um fast sechs Prozent und somit auf den tiefsten Stand seit April rutschte. Seit dem Rekordhoch im Oktober hat Rheinmetall nun rund 29 Prozent verloren. Im MDax waren Renk und Hensoldt die größten Verlierer; ihre Kursstände fielen auf neue Tiefstwerte seit mehreren Monaten.
In Genf hatten Vertreter der USA und der Ukraine einen neuen Entwurf für einen Friedensplan erarbeitet, der gemeinsam in enger Abstimmung mit europäischen Partnern weiterentwickelt werden soll. Die Anleger reagierten bereits in der vergangenen Woche verhalten auf diese Entwicklung. Analysten betonten jedoch, dass die grundlegende geopolitische Bedrohung bestehen bleibt und die Wiederbewaffnung Europas weiter fortschreiten wird.
David Perry von JPMorgan sieht dennoch in der Korrektur der Rheinmetall-Aktie eine Einstiegschance. Diese hatte bis Anfang Oktober eine sensationelle Wertsteigerung verzeichnet. Ebenso beeindruckten Renk und Hensoldt mit beachtlichen Kursgewinnen seit Jahresbeginn.
Parallel dazu gewinnt die Aussicht auf den Wiederaufbau der Ukraine an Zugkraft. Siemens Energy verzeichnete im Dax einen Zuwachs von vier Prozent, da der Energietechnikkonzern von dem möglichen Wiederaufbau des ukrainischen Kraftwerksnetzes profitieren könnte. Heidelberg Materials legte ebenfalls zu, während Bilfinger einen moderateren Anstieg zeigte. Im SDax konnten Wacker Neuson und Salzgitter ebenfalls Zugewinne verbuchen, was auf ihre Verbindungen zur Bauwirtschaft zurückzuführen ist.

