Syrien am Scheideweg: Hoffnung auf Stabilität oder drohender Zerfall?
Die Lage in Syrien bleibt angespannt, wie US-Außenminister Marco Rubio in einer Anhörung des US-Senats verdeutlichte. Den Aussagen des Ministers zufolge steht die syrische Übergangsregierung vor einer ungewissen Zukunft und könnte in Kürze zusammenbrechen, was ein dramatischer Bürgerkrieg zur Folge hätte. Rubio sprach in diesem Kontext auch von der Gefahr einer möglichen Teilung des Landes.
Rubio unterstrich die Bedeutung des Dialogs zwischen der syrischen Übergangsregierung und den USA. Ohne diesen Austausch sei die Chance auf Stabilität gering. Die Instabilität Syriens habe zudem weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Region, was die historische Dynamik immer wieder verdeutlicht habe.
Inmitten dieser ernsten Perspektiven kommt es zu einer überraschenden Wende: Die EU-Außenminister haben beschlossen, die Wirtschaftssanktionen gegen Syrien aufzuheben. Auch die USA hatten in der vergangenen Woche alle Sanktionen gegen das Land zurückgenommen. Ein historischer Moment ergab sich während der Nahostreise von US-Präsident Donald Trump, als er sich mit Syriens Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa traf. Eine derartige Begegnung zwischen einem US-Präsidenten und einem syrischen Staatsoberhaupt hatte es seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr gegeben.
Seit dem Sturz des Langzeitpräsidenten Baschar al-Assad im Dezember strebt die neue syrische Führung nach internationaler Anerkennung. Gleichzeitig werden die Fortschritte durch heftige Kämpfe überschattet. In jüngerer Zeit kam es zu Auseinandersetzungen zwischen drusischen Minderheiten und sunnitischen Milizen, sowie konfessionellen Konflikten zwischen Regierungstruppen und Assad-loyalen Milizen in der westlichen Küstenregion Syriens.