Steam Machine im Cyberpunk 2077-Test: Valves Konsolenkiller zeigt seine wahre Kraft
Die Gaming-Welt hält den Atem an, denn Valve hat mit der Steam Machine eine kompakte Rechenmaschine angekündigt, die etablierten Konsolen Konkurrenz machen soll. Doch wie schlägt sich das kompakte System in der Praxis? Digital Foundry hat das Gerät durch seine Paces gejagt und dabei ausgerechnet Night City als Testgelände gewählt – jene dystopische Metropole aus Cyberpunk 2077, die selbst potente Hardware gelegentlich in die Knie zwingt. Die Ergebnisse fallen faszinierend aus und versprechen eine spannende Diskussion über die Zukunft des PC-Gamings im Wohnzimmer.
Zwischen Pixeln und Performance
Das Team von Digital Foundry konnte das CD-Projekt-RED-Epos „ziemlich mühelos“ in hochskaliertem 1440p bei stabilen 60 Bildern pro Sekunde zum Laufen bringen. Diese Leistung klingt zunächst beeindruckend, offenbart jedoch ihre Grenzen, sobald Ray-Tracing ins Spiel kommt. Aktiviert man die raygetraced Sonnenschatten sowie Reflexionen, sackt die Framerate auf 30 FPS ab – ein deutlicher Hinweis darauf, dass selbst AMDs semi-custom RDNA3-GPU mit 28 Compute-Units ihre physikalischen Grenzen besitzt. Valve selbst verspricht zwar 4K/60-FPS-Performance mit aktiviertem AMD FSR, doch Experten vermuten, dass diese Vorgabe nur für ausgewählte, weniger fordernde Titel realistisch erscheint.
Der Konsolenvergleich
Besonders interessant gestaltet sich die Einordnung gegenüber aktuellen Heimkonsolen. Digital Foundry positioniert die Steam Machine irgendwo zwischen Xbox Series S und PlayStation 5, wobei die Leistungskurve deutlich näher an Sonys Flaggschiff heranreicht. Diese Einschätzung dürfte vielen potentiellen Käufern als Orientierung dienen, auch wenn Valve selbst bislang keine direkten Vergleiche mit den etablierten Platzhirschen angestellt hat. Betrachtet man die Gesamtperformance, scheint die PS5 dennoch ihre Nase vorn zu behalten – allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: Die Steam Machine bleibt ein vollwertiger PC mit allen damit verbundenen Freiheiten und Möglichkeiten.
Optimierung als Schlüsselfaktor
Jedes Videospiel durchläuft unterschiedliche Optimierungsprozesse, was universelle Performance-Aussagen zu einem schwierigen Unterfangen macht. Manche Titel werden von Grund auf für spezifische Architekturen feingeschliffen, während andere eher generische Ansätze verfolgen. Diese Variabilität erklärt, weshalb pauschale Versprechen bezüglich 4K-Gaming mit hohen Bildwiederholraten kritisch zu betrachten sind. Upscaling-Technologien wie AMD FSR leisten zweifellos wertvolle Dienste, doch sie können nicht alle Schwächen kompensieren, wenn die native Rechenpower an ihre Belastungsgrenzen stößt.
Verfügbarkeit und Ausblick
Für Anfang 2026 plant Valve den Launch der Steam Machine zusammen mit dem VR-Headset Steam Frame sowie einem überarbeiteten Steam Controller. Diese koordinierte Hardware-Offensive könnte das Unternehmen endgültig als ernstzunehmenden Player im Wohnzimmer-Gaming etablieren. Besonders erfreulich dürfte für viele die Ankündigung sein, dass die Beschaffung diesmal einfacher vonstatten gehen soll als beim Steam Deck – jene Handheld-Konsole, deren Launch von erheblichen Lieferengpässen geplagt wurde. Wer traumatische Erinnerungen an monatelange Wartelisten hegt, kann aufatmen: Valve scheint aus vergangenen Fehlern gelernt zu haben.
Das große Ganze
Die Steam Machine repräsentiert Valves Vision eines zugänglichen, aber dennoch leistungsfähigen Gaming-Systems, das sich preislich mit selbstgebauten Budget-Rechnern messen lassen soll. Ob diese Rechnung aufgeht, hängt nicht zuletzt vom finalen Preis ab, den das Unternehmen noch nicht kommuniziert hat. Kenner der Branche vermuten eine aggressive Kalkulation, die sowohl andere Pre-Built-PCs als auch Konsolen unter Druck setzen könnte. Mit SteamOS als Linux-basiertem Betriebssystem und der bewährten Proton-Kompatibilitätsschicht verspricht Valve zudem ein reibungsloses Spielerlebnis ohne Windows-Lizenzgebühren. Night City mag die Steam Machine bei aktiviertem Ray-Tracing herausfordern, doch für die überwiegende Mehrheit der Titel dürfte das kompakte System eine attraktive Alternative darstellen.


