Star Wars: Knights of the Old Republic Remake – Geleakte Bilder enthüllen Aspyrs gescheiterte Vision
Es ist ein faszinierender, aber zugleich melancholischer Blick in eine alternative Zeitlinie, ein Echo aus einer Entwicklungsphase, die längst als gescheitert gilt. Die Rede ist vom ursprünglich bei Aspyr in der Mache befindlichen Remake des Rollenspiel-Meisterwerks Star Wars: Knights of the Old Republic. Während das Projekt mittlerweile unter der Flagge von Saber Interactive zu neuem Leben erweckt wird, sind nun Screenshots aufgetaucht, die wie archäologische Fundstücke einen rohen, ungeschliffenen Einblick in die einstige Vision des Portierungs-Spezialisten gewähren.
Einblicke in eine unfertige Galaxis
Die von Mp1st veröffentlichten Bilder sind eine Offenbarung der frühen Schaffensphase und zeigen ein Projekt, das noch meilenweit von seiner Vollendung entfernt war. Eines der Bilder präsentiert eine Gameplay-Szene, die in der Fachsprache als „Whitebox“-Prototyp bezeichnet wird. Hier existiert die Spielwelt nur als Ansammlung schmuckloser, weißer Kästen – eine Art digitales Grundgerüst ohne Texturen, ohne Leben, ohne die ikonische Ästhetik, die Star Wars ausmacht. Selbst die Hauptfigur trägt eine texturlose Rüstung, ein grauer Geist in einer sterilen Welt. Das User-Interface ist übersät mit Debug-Informationen, Graphen und Leistungs-Kurven, die klar belegen, dass es hier einzig um die technische Funktionalität und nicht um das Spielerlebnis ging.
Konzepte zwischen Terminal und Vibroklinge
Neben diesen nackten Prototypen gewähren die Leaks auch einen Blick auf diverse Konzeptzeichnungen und fertig modellierte Objekte. Wir sehen Terminals im unverkennbaren Stil des Sternen-Epos, industrielle Requisiten und einen gigantischen Computer, die allesamt für einen frühen Spielabschnitt konzipiert worden sein sollen. Besonders interessant für Fans sind die Entwürfe verschiedener Vibroklingen – jene Nahkampfwaffen, die im Originalspiel als treue Begleiter dienen, bevor der Protagonist die Wege der Macht beschreitet und sein erstes Lichtschwert entzündet. Die Bilder deuten zudem auf ein modulares Waffensystem hin, bei dem man beispielsweise Blaster durch austauschbare Komponenten hätte individualisieren können.
Ein Mosaik aus Leaks und offiziellen Statements
Dies ist nicht das erste Mal, dass Fragmente aus Aspyrs gescheitertem Versuch an die Öffentlichkeit gelangen. Bereits im September tauchten Bilder auf, die eine Interpretation des Wookiee-Heimatplaneten Kashyyyk zeigten, welche sich stark an der Darstellung aus Episode 3: Die Rache der Sith orientierte. Diese wiederholten Leaks zeichnen das Bild eines ambitionierten, aber möglicherweise überforderten Projekts, dessen Entwicklung nach der Ankündigung 2021 ins Stocken geriet, bevor es an das erfahrene Team von Saber Interactive übergeben wurde. Deren CEO, Matthew Karch, versicherte unlängst, dass das Spiel „lebt und wohlauf ist“ und man fest entschlossen sei, die „Erwartungen der Verbraucher zu übertreffen“.
Geduld, ein Jedi haben muss
Trotz dieser zuversichtlichen Worte hüllt sich Saber Interactive in einen Mantel des Schweigens, was konkrete Einblicke in den aktuellen Entwicklungsstand angeht. Chief Creative Officer Tim Willits erklärte bereits im September 2024, man werde erst dann etwas zeigen, wenn die Zeit reif dafür sei. Diese Leaks aus der Aspyr-Ära dienen somit als bittersüße Erinnerung an einen steinigen Weg, schüren aber gleichzeitig die Hoffnung, dass Saber Interactive aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat und im Verborgenen an einem Remake arbeitet, das dem legendären Original gerecht wird.


