Solidarität für Lahav Shani: Berlin dirigiert nach Belgien-Absage
Der israelische Dirigent Lahav Shani wurde von einem Festival in Gent ausgeladen, doch Berlin ergreift nun Partei. Die Entscheidung des Flanders Festivals, Shani und die Münchner Philharmoniker zu streichen, löste weltweite Empörung aus. Hintergrund: Vorwürfe, der Dirigent stütze die israelische Politik, was das belgische Event zu einer kontroversen Absage führte. Bereits am 12. September 2025 tritt Shani nun in der Hauptstadt auf, ein klares Zeichen gegen Diskriminierung in der Klassikszene.
Die Ausladung warf Schatten auf das Festival in Gent, das sich auf zeitgenössische Musik spezialisiert hat. Beteiligte wie der Starpianist Igor Levit kritisierten die Maßnahme scharf und nannten sie „ekelhaft antisemitisch“. In Deutschland reagierte die Politik prompt: Der Bundesregierung und Antisemitismusbeauftragte Felix Klein verurteilten den Vorgang als „zutiefst antisemitisch“. Shani, Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, steht für eine Brücke zwischen Kulturen – seine Arbeit mit Orchestern weltweit unterstreicht dies. Nun lädt das Musikfest Berlin ihn ein, was nicht nur eine Geste der Unterstützung ist, sondern auch die Debatte über Kunstfreiheit befeuert.
Empörung und Folgen in der Kulturszene
Die Absage hat Wellen geschlagen: Deutsche Botschaften in Belgien beendeten Partnerschaften mit dem Festival, während Künstler wie Levit Solidaritat fordern. Shani, geboren in Israel, leitete kürzlich das Israel Philharmonic Orchestra, was offenbar den Konflikt schürte. In Berlin bedeutet der Auftritt mehr als ein Konzert – er symbolisiert Widerstand gegen politische Einmischung in die Kunst. Das Musikfest, ein Highlight der Saison, zieht Tausende an und hebt nun Shani als Gast hervor.
Die Auswirkungen reichen weit: Orchester weltweit debattieren über die Grenzen von Politik und Performance. Zahlen aus der Szene zeigen, dass solche Konflikte Besucherzahlen sinken lassen können – das Festival in Gent verliert potenziell Sponsoren. Experten warnen, dass solche Fälle die Vielfalt in der Musik bedrohen. Dennoch bringt Berlins Entscheidung Frische in die Debatte und stärkt die Community.
In Paris schließt sich das Théâtre des Champs-Elysées an, plant eigene Auftritte mit Shani. Dies unterstreicht, wie internationale Bühnen zusammenhalten, um Prinzipien zu wahren. Die Ereignisse um Shani erinnern an ähnliche Fälle, wo Künstler wegen Herkunft diskriminiert wurden, und treiben die Forderung nach Toleranz voran.

