Signa-Pleite: Investor René Benko erneut vor Gericht
Der österreichische Unternehmer René Benko, einst einer der reichsten Männer des Landes, steht erneut vor dem Landesgericht Innsbruck. Ihm und seiner Ehefrau Nathalie wird vorgeworfen, Vermögenswerte vor den Gläubigern verborgen zu haben, um deren Forderungen zu umgehen. Die Anklage gegen das Ehepaar lautet auf betrügerische Krida, ein Delikt, das in Österreich mit einer Höchststrafe von bis zu zehn Jahren geahndet werden kann.
Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Benko, Bargeld und wertvolle Gegenstände in einem Safe versteckt zu haben. Der Gesamtwert soll sich auf 370.000 Euro belaufen. Diese Maßnahmen sollen im Zuge seiner persönlichen Insolvenz die Befriedigung der Gläubiger geschmälert haben.
Zu Prozessbeginn werden neben dem Angeklagten auch Zeugen angehört. Ein Urteil könnte bereits am Mittwoch gefällt werden. Sollte ein weiterer Prozesstag erforderlich sein, wird dieser auf den 16. Dezember anberaumt.
Bisher ist noch keine Entscheidung in seinem Berufungsverfahren zu einem früheren Urteil getroffen worden, welches ihn zu zwei Jahren Haft verurteilte. Benko, der einst mit seinem Unternehmensimperium Signa beeindruckte, sitzt aus diesem Grund seit Januar 2025 in Untersuchungshaft.
Das Immobilien- und Handelskonglomerat, einst mit Milliarden gefüllt, wurde von steigenden Zinsen und verlustreichen Akquisitionen wie Karstadt und Kaufhof in den Ruin getrieben. Die Schuldenlast von rund 40 Milliarden Euro inkludiert interne Forderungen der Signa-Gesellschaften untereinander.
Insgesamt untersucht die Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in 14 verschiedenen Fällen rund um den Signa-Zusammenbruch. Es wird vermutet, dass Benko weitere juristische Auseinandersetzungen bevorstehen.

