Wohl gezielter Angriff auf jüdischen Laden bei New York

Jersey City (dpa) - Bei der Schießerei mit sechs Toten bei New York hat es sich anscheinend um einen gezielten Angriff auf einen jüdischen Laden gehandelt.

«Vergangene Nacht wurde nach einer umfassenden Überprüfung der Aufnahmen unserer Überwachungskameras deutlich, dass diese beiden Personen es auf das koschere Lebensmittelgeschäft abgesehen hatten», schrieb der Bürgermeister der betroffenen Stadt Jersey City, Steven Fulop, am Mittwoch auf Twitter.

Dem TV-Sender NBC zufolge sagte Fulop, die Verdächtigen seien mit einem Transporter am Dienstag langsam die Straße entlang gefahren und schwer bewaffnet direkt vor dem Geschäft stehen geblieben. Sie hätten dann direkt das Feuer eröffnet.

James Shea von der lokalen Behörde für öffentliche Sicherheit ergänzte, dass sich auch viele weitere Menschen auf der Straße befunden hätten, aber nur der Laden angegriffen worden sei. «Das war eindeutig ihr Ziel, und sie wollten den Leuten dort drinnen Schaden zufügen.»

In der Folge fielen nach offizieller Darstellung Schüsse. Zwei Streifenpolizisten hätten die beiden mutmaßlichen Täter daran gehindert, den Laden zu verlassen und womöglich weitere Zivilisten anzugreifen. Nach einem schweren Feuergefecht waren neben einem der Polizisten und den beiden mutmaßlichen Tätern den Angaben zufolge drei Zivilisten aus dem Geschäft tot.

Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf Ermittlungskreise, dass einer der Tatverdächtigen online antisemitische und gegen die Polizei gerichtete Botschaften verbreitet habe. Entsprechende Untersuchungen seien aber noch im Gange. Die neuen Erkenntnisse widersprechen ersten Ermittlungsergebnissen vom Dienstag, wonach die Bluttat sich aus einer Mordermittlung auf einem nahen Friedhof entwickelte.

Mehr als vier Stunden dauerte es Polizeichef Michael Kelly zufolge, bis die Situation aufgelöst war. Auf online kursierenden Videos waren laute Schüsse zu hören und über der Stadt kreisende Hubschrauber zu sehen. Zeugen berichteten von immer wieder einsetzenden Schusswechseln.

Ein Großaufgebot der Polizei riegelte die Straßen ab und brachte Menschen in Sicherheit. Am Ort wurden auch Beamte des FBI und Spezialeinheiten gesehen. Angrenzende Schulen waren gesichert worden und eine Ausgangssperre wurde verhängt.

«In Jersey City gab es niemals Platz für Hass und Antisemitismus und es wird niemals Platz dafür bieten», sagte Bürgermeister Fulop. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach im Namen des israelischen Volkes den Familien der Opfer sein Beileid aus. US-Präsident Donald Trump nannte die Schießerei am Dienstag auf Twitter «schrecklich».

Bürgermeister Fulop zufolge gab es zunächst keine weiteren «glaubwürdigen Bedrohungen» in Jersey City. Trotzdem werde die Polizeipräsenz aus Sicherheitsgründen zunächst erhöht. Jersey City liegt nur wenige Kilometer westlich von New York und wird von Manhattan durch den Hudson River getrennt.

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Kriminalität / Tote / Schießerei / New York / Schusswechsel / jüdischer Laden / koscher / USA
11.12.2019 · 16:42 Uhr
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