Schweizer Konjunktur kühlt ab: Ein Blick auf das zweite Quartal
Der vielversprechende Start der Schweizer Wirtschaft zu Beginn dieses Jahres hat sich im zweiten Quartal merklich verlangsamt. Zwischen April und Juni stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nur noch um knappe 0,1 Prozent im Vergleich zum vorhergehenden Quartal. Diese vorläufigen Zahlen stammen aus einer Erhebung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco), das die Daten am Freitag veröffentlichte. Während die Industrie mit Herausforderungen kämpfte, konnte ein Zuwachs im Dienstleistungssektor die Entwicklung stabilisieren. Überraschend dabei: Experten hatten im Vorfeld tatsächlich mit einer leichten Schrumpfung von 0,1 Prozent gerechnet.
Die wiederkehrende Unsicherheit in der internationalen Handelspolitik, insbesondere im Zuge der US-Zollpolitik, sorgte im ersten Quartal noch für einen kräftigen BIP-Anstieg von 0,8 Prozent. Besonders auffällig war der Exportanstieg von Pharmaprodukten in die USA im März, wo die Angst vor steigenden Zöllen die Nachfrage anheizte.
Aktuell entstammen die Wirtschaftsdaten einer Schnellschätzung des Seco, die auf einer Mischung aus verfügbaren und prognostizierten Werten basiert. Die endgültigen Zahlen, die am 28. August präsentiert werden, könnten die derzeitige Perspektive gegebenenfalls noch verändern.

