Schwächeln im Schlussquartal: Deutsche Industrie mit überraschendem Produktionseinbruch
Die deutschen Industrieunternehmen sind mit unerwarteten Rückschlägen in das Schlussquartal gestartet. Im Oktober verzeichnete das verarbeitende Gewerbe einen Produktionsrückgang von 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat. Diese Zahlen, die das Statistische Bundesamt in Wiesbaden bekannt gab, überraschten Analysten, die mit einem Anstieg um 1,0 Prozent gerechnet hatten. Auf das Jahr gesehen sank die Produktion um beachtliche 4,5 Prozent.
Auch der Produktionsrückgang im September fiel geringer aus als zunächst angenommen. Das Statistische Bundesamt korrigierte den zuvor geschätzten Rückgang von 2,5 Prozent auf nunmehr 2,0 Prozent. Der erhebliche Einbruch im Oktober wird laut Destatis vor allem auf die gesunkene Energieerzeugung zurückgeführt, die um 8,9 Prozent im Monatsvergleich zurückging. Ein zusätzlicher Dämpfer war der 1,9-prozentige Produktionsrückgang in der Automobilbranche.
Weitere Bereiche, wie die Investitions- und Konsumgüterproduktion, wiesen ebenfalls rückläufige Zahlen auf, während die Vorleistungsgüterfertigung leicht zulegen konnte. Außerhalb der Industrie stagnierte die Bauproduktion jedoch auf dem Niveau des Vormonats.
Experten weisen darauf hin, dass die Situation der deutschen Industrie nach wie vor angespannt ist. „Die Industrie ist unglücklich ins Schlussquartal 2024 gestartet“, kommentierte Analyst Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg. Die Prognosen für einen versöhnlichen Jahresabschluss sind dadurch getrübt. Mit einem drohenden Handelskonflikt mit den USA sehen die Aussichten für 2025 ebenso düster aus.
Laut einer Prognose der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wird Deutschland im kommenden Jahr beim Wirtschaftswachstum das Schlusslicht unter den Industrieländern sein. Die Wachstumsprognose für 2025 wurde abermals auf 0,7 Prozent herabgestuft.

