Sanofi unter Druck – Unsicherheiten um Tolebrutinib-Zulassung belasten Aktienkurs

Die Aktien von Sanofi erlebten am Montagmorgen einen merklichen Kursrückgang, ausgelöst durch Besorgnis um das MS-Medikament Tolebrutinib. Die französischen Wertpapiere verloren beim Handelsstart mehr als sechs Prozent und fielen auf 78 Euro, was zur Schließung einer Kurslücke von Ende Oktober führte. Trotz einer leichten Erholung konnten die Verluste nur geringfügig reduziert werden.
Der Hintergrund der Marktturbulenzen ist die Verzögerung der Zulassungsprüfung durch die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA für den Einsatz von Tolebrutinib bei nicht-schubförmiger sekundär progredienter Multipler Sklerose (nrSPMS). Die Behörde wird ihre Entscheidung nun erst bis Ende des ersten Quartals 2026 treffen, anstatt wie ursprünglich geplant bis Ende dieses Jahres. In der Zwischenzeit wird das Medikament nur schwer erkrankten Patienten zugänglich sein.
Der Jefferies-Analyst Michael Leuchten äußerte die Vermutung, dass der Markt das Potenzial des Medikaments bereits aufgegeben haben könnte. Er berief sich dabei auch auf enttäuschende Ergebnisse der Perseus-Studie Phase III, die sich mit einer anderen Form von MS, der primär progredienten Multiplen Sklerose (PPMS), beschäftigt. Dennoch sieht Leuchten das größte Marktpotenzial bei der nrSPMS. Die aktuelle Verzögerung sei zwar verwirrend, jedoch nachvollziehbar, und ein voreiliges Abschreiben des Mittels wäre seines Erachtens verfrüht. Richard Vosser von JPMorgan hingegen gibt sich hinsichtlich der Zulassungsperspektiven für Tolebrutinib gegen nrSPMS eher zurückhaltend.

