Russische Drohnenangriffe überschatten Friedensbemühungen in der Ukraine
In der Nacht vor geplanten Gesprächen über eine mögliche Waffenruhe im Ukraine-Konflikt zog Russland erneut mit intensiven Angriffen gegen die Ukraine ins Feld. Ein besonders heftiger Drohnenangriff traf die südukrainische Hafenstadt Odessa. Gemäß einer Mitteilung auf dem sozialen Netzwerk Telegram von Andrij Jermak, dem Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, kam es zu schweren Bränden in zivilen Bereichen, und es wurden Verletzte gemeldet.
Im Vorfeld hatte der ukrainische öffentlich-rechtliche Rundfunk von über 15 Explosionen in Odessa berichtet, während Videos in sozialen Netzwerken die angeblichen Einschläge und nachfolgenden Brände zeigten. Infolgedessen kam es in Teilen der Stadt zu Stromausfällen. Unterdessen wurde auch die Industriestadt Saporischschja im Südosten der Ukraine zum Ziel von Drohnenangriffen, bei denen es laut dem staatlichen Rettungsdienst mindestens fünf Verletzte gab, darunter ein Kind.
Parallel berichtete der militärnahe ukrainische Blog "DeepState" von Bewegungen russischer Truppen in der Nähe von Saporischschja sowie im russischen Gebiet Kursk. Das russische Militär versucht weiterhin die Region Kursk, die Anfang August von ukrainischen Truppen teilweise eingenommen wurde, zurückzugewinnen.
Inmitten der anhaltenden Spannungen bereiten sich beide Kriegsparteien vor, möglicherweise auf Angriffe auf die Energieinfrastrukturen zu verzichten. Diese Vereinbarung soll in den bevorstehenden Gesprächen mit den Vereinigten Staaten in Saudi-Arabien konkretisiert werden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte bei einem Besuch in Norwegen die Entsendung eines "technischen Teams" zu diesem Zweck.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigte indes einen bevorstehenden Gipfel der Ukraine-Unterstützer in Paris an, um die europäische Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte auszuweiten. Großbritannien und Frankreich zeigen sich offen gegenüber der Entsendung von Bodentruppen, sollten Sicherheitsgarantien durch die USA bestehen.
Unterdessen strebt die EU angesichts des Konflikts an, ihre Verteidigungsausgaben bis zum Ende des Jahrzehnts erheblich zu steigern. Diese Ambitionen wurden kürzlich bei einem EU-Gipfel in Brüssel angedeutet. In Berlin bereitet sich der Haushaltsausschuss des Bundestages darauf vor, über ein milliardenschweres Militärhilfepaket für die Ukraine abzustimmen.
In den USA sieht Präsident Trump derweil eine vielversprechende Gelegenheit in der Ukraine. Er deutete auf ein bevorstehendes Abkommen zur Rohstoffpartnerschaft mit dem Land hin, das die strategische Bedeutung der ukrainischen Ressourcen, insbesondere der seltenen Erden, unterstreicht.