Royal Mail strebt Regulierungsänderung für höhere Effizienz an
In einem proaktiven Schachzug hat Royal Mail bei den britischen Regulatoren eine Anpassung der gesetzlichen Bestimmungen eingefordert, die den traditionsreichen Postdienst dazu verpflichten, sechsmal wöchentlich Briefe in ganz Großbritannien zuzustellen. Diese Maßnahme soll Ausdruck einer Verteidigungsstrategie gegenüber dem tschechischen Unternehmer Daniel Kretinsky sein, der mit einer Offerte von rund 3,1 Milliarden GBP (umgerechnet etwa 3,9 Milliarden USD) auf eine Übernahme des Unternehmens spekuliert.
Die Muttergesellschaft International Distributions Services Plc bemühte sich am Montag in einer Stellungnahme an die Aufsichtsbehörde Ofcom um eine Reform der so genannten Universaldienstverpflichtung im Vereinigten Königreich. Laut dieser Eingabe könnten durch Reduzierung der Zustellungen von Briefen zweiter Klasse sowie Standardgeschäftsbriefen, zu denen auch Rechnungen zählen, auf jeden zweiten Werktag Einsparungen von bis zu 300 Millionen GBP jährlich realisiert werden. Royal Mail betont damit den Willen, im zunehmend digitalisierten und wettbewerbsintensiven Marktumfeld effizienter operieren zu wollen.
Die Initiative des Postunternehmens ist auch eine Reaktion auf sich wandelnde Kommunikationsgewohnheiten und den damit einhergehenden Rückgang im Briefgeschäft. Die angepeilte Reduzierung der Zustellfrequenz soll dabei helfen, den langfristigen Fortbestand des Unternehmens zu sichern und stellt zugleich eine strategische Antwort auf potenzielle Übernahmebewegungen dar. (eulerpool-AFX)