Römer-Taktik schlägt Shooter-Chaos – Anno 117: Pax Romana vernichtet Call of Duty
Stell dir vor, es ist Krieg – und keiner geht hin, weil alle viel zu sehr damit beschäftigt sind, die perfekte Platzierung für ihr nächstes Aquädukt zu berechnen. Willkommen in der Woche der verkehrten Welt auf Steam! Während Action-Giganten normalerweise die Charts dominieren wie ein T-Rex das Ziegengehege, hat sich diesmal ein eleganter Stratege an die Spitze gepirscht. Die Legionen sind marschiert, und sie haben dabei einen modernen Militär-Blockbuster einfach links liegen lassen. Es ist ein Szenario, das man in der Gaming-Branche so oft sieht wie ein Einhorn beim Bäcker: Ein komplexes Aufbauspiel verweist den unangefochtenen König der Shooter auf die hinteren Plätze. Anno 117: Pax Romana ist nicht nur erschienen, es hat eingeschlagen.
Der David-gegen-Goliath-Moment auf Steam
Lass uns mal kurz die nackten Zahlen sprechen lassen, denn die sind saftiger als jeder Klatsch in der Spielepresse. In der Woche vom 11. bis 18. November hat sich Anno 117: Pax Romana laut SteamDB den zweiten Platz der Verkaufscharts gesichert. Das allein wäre schon ein Grund, den Wein ausschenken zu lassen. Aber der eigentliche Knaller ist, wer da auf Platz drei hinterherhinkt: Niemand Geringeres als Call of Duty: Black Ops 7 in seiner Launch-Woche!
Zwar musste sich der Titel von Ubisoft Mainz dem erwarteten Spitzenreiter ARC Raiders geschlagen geben, aber den direkten Vergleich mit der Shooter-Prominenz hat das Aufbauspiel gewonnen. Selbst Battlefield 6 dümpelt abgeschlagen auf Platz vier herum – wobei man fairerweise sagen muss, dass dessen Release schon einen Monat zurückliegt. Trotzdem: Dass ein Strategietitel beim Start mehr Dampf auf dem Kessel hat als CoD, ist eine faustdicke Überraschung.
Qualität setzt sich durch – oder warum CoD strauchelt
Warum aber dieser Triumphzug der Toga-Träger? Es scheint, als hätte die Community gerade einfach keine Lust auf halb garen Fast-Food-Action-Fraß. Black Ops 7 steht aktuell massiv im Kreuzfeuer. Die Kampagne wird zerrissen, Speicherprobleme rauben den letzten Nerv, und als Kirsche auf der Torte gibt es Calling Cards, die verdächtig nach liebloser KI-Generierung riechen. Die Fans sind sauer, und das spiegelt sich in den Käufen wider.
Ganz anders die Stimmung im Römischen Reich. Ubisoft hat – vielleicht mit einem kleinen Augenzwinkern in Richtung Konkurrenz – Mit einem starken Metascore von 85 auf dem PC und soliden Kritiken liefert Anno 117: Pax Romana genau das ab, was versprochen wurde: Qualität.
Die Zukunft gehört den Baumeistern
Dieser Sieg in den Charts ist kein Zufallstreffer, sondern ein Beweis dafür, dass Tiefe und Atmosphäre immer noch ziehen. Und das Beste? Der Bauplan ist noch lange nicht fertig. Das Fundament steht, aber Ubisoft Mainz legt im ersten Jahr („Year 1 DLC“) ordentlich nach. Wir sprechen von einem Kolosseum und einer komplett neuen Provinz. Während andere Franchises ihre Wunden lecken und Schadensbegrenzung betreiben, wird hier fleißig weitergemauert.
Es bleibt abzuwarten, ob der City-Builder diesen Vorsprung halten kann, wenn der erste Hype verflogen ist. Aber für den Moment gilt: Die Feder – oder in diesem Fall der Stylus – ist mächtiger als das Sturmgewehr.
Anno 117: Pax Romana
Im neuesten Teil der preisgekrönten Anno-Strategiereihe liegt es in deiner Hand, das Römische Reich im Jahr 117 nach deinen Vorstellungen zu formen. Wirst du als Statthalter das Wirtschaftswachstum fördern oder deine Herrschaft durch Dominanz ausweiten? Eine Rebellion anführen oder eine vielfältige Kultur vereinen? Du entscheidest über den Preis des Friedens.


