Review – Call of Duty Modern Warfare 3 – Moderne Kriegsführung oder aufgeblasenen DLC?

Mit Modern Warfare 3 meldet sich Activision mit dem nächsten Ableger der Call of Duty Reihe zurück. Der Titel ist ja schon ein paar Wochen auf dem Markt und nach den anfänglichen Meckereien möchten wir das Game jetzt genauer unter die Lupe nehmen, was euch erwartet.

Der Release war gespickt mit negativen Kritiken über schmale Kampagne, aufgewärmte Kost und Recycling alter Klamotten… und ganz zu Unrecht sind diese Worte nicht gefallen, aber dazu mehr im Bericht. Um den ganzen negativen Beigeschmack der Anfangszeit ein wenig abzuwarten, sind wir bewusst etwas später dran mit dem Test zum dritten Teil der Modern Warfare Reihe.

Als erstes Mal ist auch Modern Warfare 3 in den Launcher mit übernommen worden, der beim Starten des Spiels eine Übersicht zu den Inhalten des aktuellen Teils, der Vorgänger, Warzone und aller Multiplayer gibt. Es gibt ja Spieler, die die Übersicht der verfügbaren Teile in dieser Form mögen, zu denen ich aber nicht gehöre, ich habe ein wenig Angst, dass mir der Speicher mit ungenutztem Zeug voll läuft. Zur Beruhigung: nur die ausgewählten Inhalte werden installiert, auch wenn beispielsweise MW2 oder Vanguard Inhalte gezeigt und aufgeführt werden (Mein innerer Monk wehrt sich dennoch dagegen).

Na dann mal los mit den spielerischen Inhalten!

Die Kampagne!

Ich muss nicht erwähnen, dass die Kampagne mehr wie ein DLC wirkt, der passend zum Spielmodus DMZ passen würde und jetzt im Zuge des Veröffentlichungszyklus ein wenig aufgeblasen wurde… Das Thema wurde bereits lang und breit diskutiert und ja, diese Meinungen sind nicht weit hergeholt. Im ersten Abschnitt der Kampagne passt diese Aussage durchaus genau zu dem, was man in der Sperrzone oder in Warzone als Sidestory erlebt.

Aber jetzt mal ganz unvoreingenommen, die Single Player Kampagne mag für viele Spieler nur ein Beiwerk von Call of Duty sein, die von vielen weniger beachtet wird… Dazu passte die Erfolgsmeldung beim Kampagnen-Abschluss “9,8% aller Spieler haben diesen Erfolg errungen”, was für sich spricht. Aber ganz ehrlich, ich hatte ein paar Stunden wirklich Spaß mit den insgesamt 14 Missionen. Auch wenn die Spielzeit nicht sonderlich lang war und ich im normalen Schwierigkeitsgrad nur etwa 5 Stunden brauchte, ohne mich sonderlich anzustrengen, war ich gut unterhalten.

Bevor ich es vergesse, möchte ich noch die obligatorische Spoilerwarnung aussprechen, ihr wurdet also gewarnt.

Die Kampagne startet in der Nacht in der Nähe eines Gefängnisses und es ist nicht schwer zu erraten, dass dort jemand drin sitzt, der herausgeholt werden soll. So ballern wir uns durch das Gefängnis und erreichen die Zielperson: Vladimir Makarov.

Vladimir Makarov ist kein Unbekannter und Spieler von MW2 sollten den Namen ebenfalls kennen. Auf jeden Fall ist es ein schlechtes Zeichen, wenn so eine Person wieder auf freiem Fuß ist und das Unheil seinen Lauf nimmt.

Die Meldung des Gefängnisausbruchs verbreitet sich rasch und kommt ebenfalls schnell bei einem uns gut bekannten, bunt gemischten Haufen an: Captain John Price, Simon ‘Ghost’ Riley, Kyle ‘Gaz’ Garrick, John ‘Soap’ MacTavish, Farah Ahmed Karim.

Nach diversen Meldungen verschlägt es uns nach Urzikstan, wo es zu seltsamen Vorfällen kommt und es neben verschwundenen Waffen auch zu einem Angriff auf eine Fabrik für biologische Kampfstoffe kommt. Welchen Plan Vladimir Makarov damit verfolgt, wird aber relativ schnell klar… durch Angriffe auf verschiedene Ziele überall auf der Welt einen Konflikt heraufbeschwören, der die östlichen und westlichen Länder in Richtung des nächsten Weltkriegs führen würde.

Um an weitere Informationen zu gelangen, kommt es auch zum Kontakt mit alten Gegenspielern, denen wir vertrauen müssen, um größeres Unheil zu vermeiden.

Missionen, mal so und mal so!

Die Missionen sind unterschiedlich aufgebaut und bedient sich verschiedener Mechaniken. Mal verläuft alles nach einem festen Skript in linearen Schritten ab, wie ein Escortauftrag und ein anderes Mal gibt uns die Missionsliste verschiedene Ziele an die in beliebiger Abfolge erfolgen können. Egal um welchen Missionstyp es sich handelt, die Aufgaben sind abwechslungsreich und auch von den verschiedenen Lokation interessant gemacht. Was mich allerdings etwas stört ist, ist aber den Storyschreibern anzukreiden und das sind die krassen Unterschiede zwischen den Orten, an denen die Missionen spielen. Zwar bilden die Zwischensequenzen stets eine gute Erklärung wo die nächste Reise hinführt, aber es sind schon so starke Gegensätze… von der trockenen Wüste, nach Sibirien, in einen Wohnkomplex einer Großstadt und dann auch einmal Gunship Geballer wie schon in MW2… kann man machen, stört aber irgendwie meinen inneren Monk und sorgt in meinem Kopf einen hinkenden Verlauf, der sich auch schon in den Vorgängern so abgespielt hat.

Wie gesagt, ist die Kampagne nicht sonderlich lang, dafür aber abwechslungsreich und das Ende… ah, dieses Ende hat mich so richtig getriggert weiterzumachen, um Ärsche treten zu wollen, bis ich realisiert habe, dass es halt das Ende der Kampagne ist. 🤬

Das Herzstück von Call of Duty ist und bleibt aber der Multiplayer.

An diesem Modus kommt man eigentlich nicht vorbei, wenn man auf Online-Shooter steht. Neben dem F2P Modus Warzone, der parallel zu den ganzen CoD Teilen läuft, bringt jeder Ableger seinen neuen, eigenen Multiplayer mit.

Multiplayer in jeglicher Form!

Call of Duty Modern Warfare 3 bringt wie die Vorgänger ein Portfolio an verschiedenen Multiplayer Modi mit, um zusammen oder gegen andere Spieler die Luft mit Blei zu versetzen. Allein der Umfang an verschiedenen Modi ist schon so groß und durch die Auswahl an Karten bekommt man schon feuchte Hände.

  • Team Deathmatch (6v6): 2 Teams, ein Ziel: besser als der Gegner sein.
  • 3v3v3: 3er Teams kämpfen um Sieg und Prämien, die euch Vorteile bringen, und Runde um Runde Vorteile gewähren.
  • Domination (6v6): Punkte erobern um euer Team nach vorne zu bringen.
  • Search & Destroy (6v6): typisches suchen und zerstören im Counter Strike Stil
  • Kill Confirmed (6v6): eliminiert den Gegner und sammelt die Marken um zu gewinnen.
  • Free-for-All (6v6): Jeder gegen jeden, sicher deinen Platz auf dem Treppchen.
  • Hardpoint (6v6): Erobert die Bereiche und verteidigt sie gegen eure Feinde.
  • Control (6v6): Geht in Runden gegeneinander vor. Abwechselnd verteidigt oder attackiert ihr ein bestimmtes Ziel.
  • War (6v6): Verschiebt die Front-Linie mit dem Abschließen geradliniger Ziele und gewinnt so das Spiel.
  • Gun Game (6v6): Nach jedem Kill gibt’s eine neue Knarre.
  • Ground War (32v32): Erobert und haltet Check-Points in diesem großen Krieg mit Fahrzeugen, Freunde von Battlefield werden hier ihren Spaß haben.
  • Invasion (32v32): Hier tretet ihr gemeinsam mit Bots gegen ein anderes Player-Team inklusive Bots an.
  • Hardcore: Eine besonders realistische Herausforderung, in der es kaum HUD-Elemente gibt, ihr nur wenige Treffer einstecken könnt und Friendly-Fire eingeschaltet ist.

Die Modi sind eigentlich nichts Neues für Veteranen der Reihe und bilden das Herzstück von Call of Duty. Ein kleiner Wermutstropfen ist aber, dass hier relativ viel Recycling betrieben wurde und einiges einfach aus dem originalen Teil nur aufgehübscht wurde. So wurde einiges aufpoliert und optisch aufgewertet, kommt aber ursprünglich eher aus der Schublade und wurde von Motten befreit… was aber völlig egal ist, weil das gesamte PvP Paket im Grunde genommen passt.

Auch wenn mich jetzt einige der Ketzerei und Blasphemie beschuldigen (soll doch jeder denken, was er will) ist Call of Duty ein wenig das FIFA unter den Shootern. Jeder meckert darüber, aber genau so spielt es jeder… auch wenn es jedes Jahr einen neuen Teil gibt der (abgesehen von der Kampagne) nicht viel Neues bringt. Das Gameplay ist alteingesessenen, aber funktioniert… die Spielmodi sind keine riesigen Innovationen, machen aber Spass. CoD führt nicht umsonst jedes Jahr immer wieder die Verkaufscharts an.

Auch wenn es dazu viele Meinungen gibt, ist Call of Duty Modern Warfare 3, wie auch seine Vorgänger, meiner Meinung nach die Reihe von Spielen mit dem im Vergleich zu anderen Spielen besten Gunplay. Das liegt zum einen auch an der Vielzahl an Waffen und deren Modifikationen. Jede Waffengattung und jedes Schießeisen spielt sich ein wenig anders und die Möglichkeiten zur Modifikation sind so umfangreich, dass viele Spieler sich Stunden damit beschäftigen, die perfekte Balance für die einzelnen Waffen zu finden. Schnell werden auch Waffen Settings gefunden, die sich schnell als Meta herauskristallisiert.

Die Modifikationen stehen aber nicht sofort zur Verfügung, sondern werden freigespielt. Durch Verwendung der Waffe und die damit gesammelte Erfahrung schalten sich die Slots und Modifikationen frei. Aber auch ein gezieltes Freischalten ist möglich, indem ihr die Aufsätze aktiv an Herausforderungen knüpft und damit dem Ganzen ein wenig auf die Sprünge helft.

Der Battlepass ist auch eine gute Bezugsquelle für Waffen und gute funktionierende Settings. Allein der Bereich der Modifikationen ist schon fast so aufwändig und umfangreich, um ganze Bücher zu schreiben. Aber YouTube und Twitch sind hier dein Freund und es lassen sich reichlich Settings finden, die gut abgestimmt sind und oft ändern sich die Einstellungen eh bei fast jedem Patch und Saison. Genug Futter für settings-Tüftler ist für das nächste Jahr gewiss vorhanden.

Die Grafik hat zum Vorgänger nicht so einen großen Satz gemacht und hebt sich optisch nicht von MW2 ab. Aber was will man erwarten, wenn man im Prinzip von Jahr zu Jahr ein neues Game raushaut? Auch die Vorgänger sahen schon gut aus und wenn schon durchsickert, dass der Inhalt eher ein DLC sein sollte als ein eigenständiges Spiel… dann kann es ja auch nicht so viel anders aussehen als das einst geplante Grundspiel.

Ladet eure Waffen und stellt euch dem Kampf gegen Vladimir Makarov oder messt euch mit anderen Spielern auf der Welt.

Review – Call of Duty Modern Warfare 3 – Moderne Kriegsführung oder aufgeblasenen DLC?
7.5
Grafik
7.5
Sound
9
Steuerung
9
Spiele Spaß
7
Preis Leistung
Gesamtwertung 8 / 10
Unser Fazit
Call of Duty Modern Warfare 3 ist eine zweischneidige Angelegenheit und kann eigentlich nicht in einem Fazit stumpf zusammengefasst werden, was ich aber dann doch versuchen muss. So wird es aber auch ein wenig umfangreicher. Die Kampagne ist OK und ich hatte meinen Spaß, wird aber vom Umfang bei weitem nicht dem gerecht, was Spieler erwarten für einen Vollpreistitel. Beim Multiplayer muss man aber wie immer seinen Hut vor den Entwicklern ziehen. Die langjährige Erfahrung, die die ganzen Entwicklerstudios vorweisen können, bündelt sich in einem Titel so gut, dass es kein anderes Game hier das Wasser reichen kann. Dass bei der Grafik kein großer Sprung zu erwarten ist, liegt halt an dem jährlichen Release eines Nachfolgers, somit fällt eine Verbesserung halt nicht so stark ins Auge. Der Multiplayer reißt es bei der Bewertung raus, wo die Kampagne der negative Punkt ist. Auch wenn diese generell nicht schlecht ist, ist die Messlatte sehr hoch und da kommt MW3 nicht ran.
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[toptechnews.de] · 07.01.2024 · 18:15 Uhr
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