TikTok Lite: Suchtspielzeug oder Kinderapp?

Die EU-Kommission startet ein scharfes Verfahren gegen ByteDance, um zu prüfen, ob TikTok Lite die psychische Gesundheit von Minderjährigen gefährdet – ein Vorgehen, das weitreichende Folgen haben könnte.
Die EU nimmt TikTok ins Visier und wirft dem Betreiber vor, die psychische Gesundheit von Kindern zu gefährden. Steht die App vor dem Aus?

Zur Regulierung von Online-Plattformen greift die Europäische Kommission durch: Ein förmliches Verfahren gegen ByteDance, den Betreiber der populären App TikTok Lite, ist eingeleitet worden.

Der Vorwurf wiegt schwer: die potenzielle Gefährdung der psychischen Gesundheit von Minderjährigen durch ein ausgeklügeltes Punktesystem, das süchtig machen könnte.

TikTok Lite, seit April in Spanien und Frankreich verfügbar, hat laut EU-Kommission ein Anreizsystem eingeführt, das digitale Münzen für das Ansehen von Videos und das Einladen von Freunden verspricht. Diese Punkte können gegen Gutscheine getauscht werden – eine Praxis, die die Kommission insbesondere für junge Nutzer für problematisch hält.

Stimmen aus Brüssel

EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton vergleicht die App mit leichten Zigaretten: „Giftig und süchtig machend.“ Ein solches Urteil stellt TikTok Lite in eine Reihe mit Produkten, die bereits strengen Regulierungen unterliegen. Breton kritisiert, dass TikTok keine wirksamen Maßnahmen zur Minderung dieser Risiken ergriffen hat.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die anscheinend lückenhafte Altersüberprüfung. Die EU verlangt von ByteDance nun eine umfassende Risikobewertung der Belohnungsfunktionen innerhalb von 24 Stunden, andernfalls drohen empfindliche tägliche Geldstrafen.

Die Strafen könnten drastisch ausfallen: Bis zu einem Prozent der globalen Jahresumsätze, die im Fall von ByteDance im Jahr 2023 rund 120 Milliarden Dollar betrugen, könnten als Bußgelder anfallen. Im Extremfall könnte die EU-Kommission sogar ein temporäres Verbot der App in der gesamten EU erwirken.

Die Untersuchung der EU-Kommission ist Teil eines größeren Bildes, in dem TikTok auch anderswo unter Druck steht, etwa in den USA, wo ein Verkauf der US-Operationen an ein amerikanisches Unternehmen gefordert wird. Zudem prüft die EU bereits in einem weiteren Verfahren, ob TikTok systematisch Inhalte beeinflusst, um chinesische Regierungsinteressen zu bedienen.

Finanzen / Unternehmen
[InvestmentWeek] · 27.04.2024 · 09:00 Uhr
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