Reform des Paragrafen 218: Ein Schritt aus der Vergangenheit?
328 Abgeordnete setzten sich kurz vor Ende der Legislaturperiode für eine Reform des umstrittenen Paragrafen 218 ein. Geplant ist, Schwangerschaftsabbrüche bis zur zwölften Woche zu entkriminalisieren. Die derzeitige Kriminalisierung hat ihren Ursprung in der Kaiserzeit und spiegelt ein überholtes Frauenbild wider, das Frauen als unmündig und vor allem zum Gebären bestimmt sieht.
Derzeit bleibt Frauen, die sich gegen eine Schwangerschaft entscheiden, nur der Schutz vor Strafverfolgung, während Ärzte, die Abbrüche durchführen, oft in rechtlichem Grauzonen agieren. Die Reform zielt darauf ab, das Gesetz endlich an die heutigen gesellschaftlichen Verhältnisse anzupassen.
Eine breite Diskussion innerhalb der begrenzten verbleibenden Zeit der Sitzungswochen wird jedoch als Herausforderung gesehen, denn die Widerstände gegen eine Legalisierung sind erheblich, vergleichbar mit den Debatten um die Sterbehilfe. Um hier ein gutes Ergebnis zu erzielen, bedarf es möglicherweise mehr Zeit.

