Putins Arbeitsbesuch in Kursk: Politische Scherze und ernste Folgen
Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei einem Arbeitsbesuch in der Stadt Kurtschatow in der Grenzregion Kursk den dortigen Gouverneur Alexander Chinschtejn und Vertreter von Freiwilligenorganisationen getroffen. Wie aus dem Kreml verlautet, sicherte Putin dem Gouverneur Unterstützung für die Reparatur von beschädigtem Wohnraum zu. Auch machte sich der Präsident ein Bild vom Fortschritt des im Bau befindlichen Atomkraftwerks Kursk-2.
In einem Gespräch, das laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass stattfand, forderte Chinschtejn offen die Annexion der ukrainischen Grenzregion Sumy. Putin reagierte daraufhin mit einem Scherz über Chinschtejns Ambitionen, dieser sei für seine Position ausgewählt worden, weil er "immer mehr wolle". Die Diskussion über mögliche Gebietsansprüche bleibt dabei unberührt von Putins heiterem Ton.
Derweil steht die Region Sumy, die direkt an Russland grenzt, weiterhin unter massivem Beschuss. Vergangene Nacht wurden Drohnenangriffe auf Industrieanlagen und Stromversorgungen ausgeführt, berichtete Gouverneur Oleh Hryhorow. Der Angriff führte zu Stromausfällen in Teilen der Hauptstadt, wobei ein Zivilist verletzt wurde. Unterdessen laufen die Evakuierungen der Regionen auf Hochtouren, wobei bereits ein erheblicher Teil der Zivilbevölkerung in Sicherheit gebracht wurde. Experten sehen in Sumy ein strategisches Ziel für eine mögliche russische Sommeroffensive.