Porträt: Katja Kipping - unangepasst und modern

Dresden (dpa) - Katja Kipping stammt aus Sachsen und damit aus dem mitgliederstärksten Landesverband der Linken. Die 34-jährige Dresdnerin wurde bereits im Alter von 21 Jahren Berufspolitikerin - und ist es bis heute durchgängig geblieben.

1999 zog sie als jüngste Abgeordnete in den sächsischen Landtag ein, 2005 wechselte sie in den Bundestag. Dort ist sie Vorsitzende des Ausschusses Arbeit und Soziales.

In die Linke-Vorläuferin PDS trat Kipping im Frühjahr 1998 ein. «Sie verkörpert die moderne Linkspartei, da sie weder aus der alten SED noch aus SPD oder WASG kommt», sagt Sachsens Landesvorsitzender Rico Gebhardt. Kipping saß im Sommer 2003 noch über ihrer Magisterarbeit, als sie zur Vize-Bundesvorsitzenden der PDS gewählt wurde. Ihre Genossen attestierten ihr damals, sie habe sich von der Partei noch nicht so vereinnahmen lassen, sei im notwendigen Maße unangepasst und immer für Überraschungen gut. Das gilt nach Meinung von Weggefährten noch immer.

Zu ihren Schwerpunktthemen gehörten bislang Ökologie und Soziales. Bereits 2004 erhob sie die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen - als an Wahlerfolge der Piraten in Deutschland noch nicht zu denken war. Flagge zeigt Kipping auch als Anmelderin und Teilnehmerin von Protestaktionen gegen Neonazi-Aufmärsche.

Anfang 2010 gründete sie das parteiübergreifende «Institut Solidarische Moderne», zu dessen Vorstandssprechern neben ihr auch Hessens Ex-SPD-Chefin Andrea Ypsilanti und der Grünen-Europaabgeordnete Sven Giegold zählen. Auch innerhalb der Linken steht sie für einen Konsens-Ansatz: «In unserer Partei sollte weniger das Lagerdenken als mehr das gemeinsame Handeln, das gemeinsame Verändern der Verhältnisse im Mittelpunkt stehen», sagt Kipping.

Bevor ihre Politikerkarriere begann, war Kipping für ein Freiwilliges Soziales Jahr in Russland. Seit November 2011 ist die Slawistin und Literurwissenschaftlerin Mutter einer Tochter. Auch aus diesem Grund wollte die Talkshow-erfahrene Kipping eigentlich Vize-Chefin bleiben statt an die noch arbeitsintensivere Spitze zu rücken. Beworben für den Parteivorsitz hat sie sich erst spät - um die Lager zusammenzuführen.

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Parteien / Linke
03.06.2012 · 21:32 Uhr
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