Pharma-Wirkstoffforscher Evotec verliert CEO - Anleger reagieren enttäuscht
Der Pharma-Wirkstoffforscher Evotec steht vor einer Neubesetzung, da der Vorstandsvorsitzende Werner Lanthaler überraschend aus persönlichen Gründen vor Ablauf seines Vertrags zurücktritt. Das im MDax gelistete Unternehmen gab dies am Mittwochabend in Hamburg bekannt. Der Aufsichtsrat hat dem Rücktritt zugestimmt und sucht nun sowohl innerhalb als auch außerhalb nach einem dauerhaften Nachfolger. Während der Suche wird Aufsichtsratsmitglied Mario Polywka das Unternehmen vorläufig leiten. Polywka war zuvor für das Tagesgeschäft bei Evotec verantwortlich.
Diese Nachricht stieß bei Anlegern auf Enttäuschung, was sich in einem fast vierprozentigen Rückgang des Aktienkurses von Evotec im nachbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate zeigte.
Lanthaler begründete seinen Rücktritt mit einem "extrem herausfordernden und sowohl körperlich als auch insgesamt erschöpfenden Jahr 2023". In den kommenden Jahren könne er dem Unternehmen "nicht bestmöglich dienen". Aufsichtsratschefin Iris Löw-Friedrich bedankte sich bei Lanthaler "für seine einzigartige Vision und die vielen wichtigen Erfolge in den vergangenen beinahe 15 Jahren". Ursprünglich wäre sein Vertrag bis März 2026 gelaufen.
Trotz dieser Personalveränderung bestätigte das Unternehmen seine Geschäftsprognose für das abgelaufene Jahr. Der Umsatz wird voraussichtlich zwischen 750 und 790 Millionen Euro liegen. Das Management hat weiterhin einen bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 60 bis 80 Millionen Euro im Blick.
Evotec ist ein deutscher Pharma-Wirkstoffforscher, der sich auf die Zusammenarbeit mit Biotechnologie- und Pharmaunternehmen spezialisiert hat. Das Unternehmen arbeitet eng mit seinen Partnern zusammen, um innovative Medikamente zu entdecken und zu entwickeln, insbesondere in den Bereichen Onkologie, neurodegenerative Erkrankungen und Stoffwechselstörungen. (eulerpool-AFX)