Netzagentur-Chef Müller warnt Deutsche Post: Verbesserungen gefordert
In einer deutlichen Ansage hat der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, der Deutschen Post mit Sanktionen gedroht, falls diese nicht zügig ihren Service verbessert. Angesichts der steigenden Zahl von Beschwerden über deren Dienstleistungen fordert die Netzagentur konkrete Maßnahmen. "Falls es keine Umsetzung unserer Anordnungen gibt, könnte es für die Post im Extremfall kostspielig werden", betonte Müller in einem Interview.
Im ersten Halbjahr stieg die Anzahl der Reklamationen zu Postdienstleistungen um 13 Prozent auf insgesamt 22.981 – der Großteil davon richtete sich gegen die Deutsche Post/DHL als Branchenführer. Müller gibt sich derweil optimistisch und erwähnt, dass sich die Lage seit dem Höchststand im Sommer etwas entspannt habe. Die Agenden der Post, Verbesserungen zu implementieren, stehen unter besonderer Beobachtung der Netzagentur.
Eine Alternative zur traditionellen Postfiliale könnte sich in der Einführung von Automaten finden lassen. Müller sieht in diesen eine Möglichkeit für Menschen, deren Arbeitszeiten nicht mit den Öffnungszeiten der Filialen korrelieren. Die Automaten sollen Zugang rund um die Uhr bieten und können nach gründlicher Prüfung auf ihre Zulässigkeit als Filialersatz zugelassen werden.
Einige Gemeinden begrüßen bereits die Anerkennung von Automaten als offizielle Filialen, vor allem da dies der Post ermöglicht, ihre gesetzlichen Verpflichtungen zu erfüllen. So wurden schon erste automatisierte Stationen anerkannt, die neben Basisdiensten auch Videoberatung anbieten. Kritiker bemängeln jedoch die Abweichung von bisherigen Standards, wonach Filialen in größer bewohnten Gebieten nicht zu weit entfernt sein dürfen.

