Nach Erfolgen in den USA: Nun will Deutschland schnell ersten Kernfusionsreaktor bauen

Zumindest laut der aktuellen Regierung ist die Atomkraft in Deutschland tot – die Kernfusion jedoch nicht. Der Haken bei Letzterem liegt darin, dass es noch Jahrzehnte dauern wird, bis ein funktionsfähiges Kraftwerk entsteht, falls es überhaupt realisierbar ist. Mehrere gelungene Experimente in den USA geben Anlass zu Hoffnung, sodass das deutsche Forschungsministerium sich nun für den schnellstmöglichen Bau eines Kernfusionsreaktors ausspricht.

Symbolbild Kernfusion

US-Forscher erzeugten mehr Energie, als sie investierten

Im Lawrence Livermore National Laboratory geschah etwas, auf das die einschlägige Wissenschaft lange gewartet hat: Zum ersten Mal gelang es Forschern, eine Fusionsreaktion in Gang zu setzen, die mehr Energie lieferte als sie verbrauchte. In weiteren Experimenten ließ sich das Ergebnis sogar noch verbessern. Hier in Europa erwies sich der Versuchs-Reaktor bislang eher als Geldgrab. Das »Kraftwerk« steht in Südfrankreich, ist aber längst nicht fertig gebaut. Die Wissenschaft bastelt seit 2007 daran und verfolgt dabei das Tomahawk-Prinzip mit drei sich überlagernden Magnetkörpern.

Laut des offiziellen Zeitplans soll der Versuchsbetrieb 2025 starten und nach noch einmal zehn Jahren ist die erstmalige Befüllung mit fusionsfähigem Tritium und Deuterium angedacht. Anhaltende technische Probleme lassen daran allerdings zweifeln.

Das deutsche Forschungsministerium legt nun ein neues Programm zur Fusionsforschung auf, das auf die amerikanischen Erfolge aufbauen soll. Bei der Kernfusion verschmelzen zwei Wasserstoffatome zu Helium, dabei wird Energie frei und es entsteht nur wenig radioaktiver Abfall mit einer kurzen Halbwertzeit. Dieser Prozess findet dauerhaft auf der Sonne statt, an deren Oberfläche Temperaturen von bis zu 6.000 Grad Celsius herrschen.

»Wir verlassen uns bei der Altersvorsorge auch nicht aufs Lotto«

Der wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Professur für Klimaphysik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich, Jan Wohland, äußert sich zu diesem Thema wie folgt: »Angesichts der begrenzten Fortschritte in der Kernfusion in der Vergangenheit erscheint es mir sehr unwahrscheinlich, dass Kernfusion in den nächsten Jahrzehnten nennenswert zu unserer Energieversorgung beitragen wird.« Sollte es jedoch klappen, könne die Kernfusion tatsächlich zum Gamechanger werden. Anschließend warnt er: »Wir verlassen uns bei unserer Altersvorsorge ja auch nicht darauf, dass wir demnächst im Lotto gewinnen. Auch wenn das natürlich toll wäre.

Quelle: derstandard.at 

Energie / Kernfusion / Kraftwerk
[trendsderzukunft.de] · 16.03.2024 · 16:29 Uhr
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