Microsoft bezahlt für positive Reviews auf Youtube

Microsoft und das Youtube-Netzwerk Machinima haben offensichtlich eine engere Bindung, als bisher angenommen. Dem Onlineportal Arstechnica.com wurde ein Vertrag zugespielt, in dem der Xbox – Entwickler den Partnern des Netzwerks zusätzlich 3 Dollar pro 1.000 Klicks versprach. Vorausgesetzt natürlich, man rührt kräftig die Werbetrommel für die Xbox One und hält sich an die Vorgaben des Konzerns.
Während am Montag noch von etwa 400 Videos die Rede war, kann man davon ausgehen, dass sich diese Zahl zwischenzeitlich vervielfacht hat. Die geplante Kampagne trifft bei Usern massiv auf Unverständnis und ruft erbitterte Diskussionen hervor. Problematisch könnte es aber vor allem rechtlich werden. Werbevideos – und um nichts anderes ging es Microsoft – müssen nämlich auch ausdrücklich als solche gekennzeichnet werden. Gerade das wurde den Videomachern jedoch untersagt. Die wettbewerbsrechtlichen Konsequenzen sind noch nicht abzuschätzen.
Auch Electronic Arts, 2013 nach zwei Jahren Pole Position „nur“ auf Platz 3 der „Most Hated Company List in US“, hat Youtubern wohl einen ähnlichen Deal angeboten. Der Unterschied: sie zahlen deutlich besser. Für Gameplay-Footage aus Battlefield 4 oder Need for Speed Rivals soll es sogar 10 Dollar pro 1000 Views geben. Ein Sprecher gab zu, dass man Fans für Videos kompensiert – aber nur im legalen Rahmen.
Allerdings muss auch festgestellt werden, dass diese Diskussion längst überfällig und solche Kampagnen alles andere als neu sind. Bezahlte Inhalte sind schon seit längerem bewährte Werbestrategien für viele Entwickler. Negativer Content hingegen, wie kürzlich die Review zu „Day One: Garry’s Incident“ von TotalBiscuit, wird unterdrückt und gesperrt. Was allerdings von der Glaubwürdigkeit der Youtuber und Microsofts und EAs eh schon angeschlagenem Ruf übrig bleibt, ist abzuwarten.

