Medienzirkus in Hollywood: Trump und der Übernahmekampf um Warner Bros. Discovery
Die Übernahmeschlacht um Warner Bros. Discovery erhält eine dramaturgische Wendung, die einem Hollywood-Drehbuch würdig wäre. US-Präsident Donald Trump hat sich vehement dafür ausgesprochen, dass der Nachrichtensender CNN in neue Hände gelangt. Hinter den Kulissen hat sich der Streaming-Gigant Netflix kürzlich auf eine Übernahme des Traditionsunternehmens Warner Bros. verständigt, doch stehen dieser ambitionierten Transaktion wettbewerbsrechtliche Barrieren im Weg. CNN, bekannt für seine kritischen Berichte über den Präsidenten, soll unbedingt den Besitzer wechseln, so Trumps Forderung auf einem Treffen in Washington.
In seinen Äußerungen differenzierte Trump kaum zwischen dem Management und den aktuellen Eigentümern von CNN. Er stellte in Frage, ob den jetzigen Führungskräften weiterhin erlaubt werden sollte, das Medienunternehmen zu leiten. Der Sender, der seine eigene Sichtweise auf Trump und die politische Landschaft in den USA teilt, verbreite 'Gift' und 'Lügen', so der Präsident.
Parallel dazu liefern sich Netflix und der Medienkonzern Paramount einen Wettstreit um die Kontrolle über Warner Bros. Discovery. Paramount, in Besitz der Trump-freundlichen Ellison-Familie, bietet dabei 108,4 Milliarden Dollar für das gesamte Unternehmen, einschließlich CNN. Netflix hingegen strebt eine rund 83 Milliarden Dollar umfassende Übernahme von Warner Bros.' Studio- und Streaming-Geschäft an, wobei die Fernsehsender, einschließlich CNN, in ein eigenes Unternehmen ausgelagert werden sollen.
Trumps Abneigung gegen CNN hat eine wirtschaftspolitische Dimension. Er sorgt sich, dass die gegenwärtige Leitung des Senders, gestärkt durch mögliche Verkaufserlöse, ihre Arbeit fortsetzen könne. Der Präsident betrachtet CNN oft als Sprachrohr der Demokratischen Partei, wie er erneut während einer Veranstaltung bemerkte.
Bereits in der Vergangenheit führte die Übernahme des Paramount-Senders CBS durch die elliptische Ellison-Familie zu Veränderungen im Nachrichtenteam. Trumps Justizministerium, das für die Wettbewerbsprüfung solcher Deals verantwortlich zeichnet, sieht sich nun mit der Prüfung der Übernahme von Warner Bros. Discovery konfrontiert. Der Präsident plant, an dieser Entscheidung maßgeblich mitzuwirken und die Bedenken über die Vorherrschaft von Netflix im Streaming-Bereich zu adressieren. Dennoch zeigten sich Netflix und Warner Bros. zuversichtlich, dass ihre Vereinbarung letztlich zustande kommen wird.

