Skyrim auf der Switch 2: Ein Drachenblut mit massiven Reaktionsstörungen
Es wirkt beinahe wie ein ungeschriebenes Gesetz der Videospielindustrie: Wo immer ein Bildschirm existiert, wird Bethesda einen Weg finden, The Elder Scrolls V: Skyrim darauf zu veröffentlichen. Völlig überraschend hat das Kult-Studio nun die Anniversary Edition für Nintendos frischgebackene Switch 2 auf den Markt geworfen. Doch was eigentlich ein Grund zur Freude für alle Dovahkiin sein sollte, entpuppt sich in den ersten Stunden als technisches Trauerspiel, das selbst die geduldigsten Abenteurer auf eine harte Probe stellt. Zwar ist das Upgrade für Besitzer der ursprünglichen Version kostenlos und erlaubt sogar den Import alter Spielstände, doch wer neu in die verschneite Provinz Himmelsrand eintauchen möchte und dafür den stolzen Preis von 60 Euro hinblättert, erlebt momentan eine böse Überraschung.
Schöne Fassade, bröckelndes Fundament
Auf dem Papier klang alles noch verheißungsvoll. Im Handheld-Modus der neuen Konsole strahlt die nordische Wildnis nun in nativen 1080p, ein deutlicher Sprung gegenüber den pixeligen 720p des Vorgängers. Doch diese optische Politur scheint einen hohen Preis zu fordern. Die Bildwiederholrate klebt weiterhin stur bei 30 Bildern pro Sekunde, was für ein Next-Gen-Erlebnis an sich schon ernüchternd wäre. Das eigentliche Debakel liegt jedoch tiefer verborgen. Zahlreiche Berichte frustrierter Frühstarter deuten auf ein massives Problem bei der Signalverarbeitung hin.
Wenn der Controller zur Geduldsprobe wird
Spielende kämpfen mit einer Eingabeverzögerung, die manchen Kämpfen jegliche Dynamik raubt. Es fühlt sich an, als würde man die Spielfigur durch zähen Sirup steuern. Ein Nutzer auf der Plattform Reddit beschreibt das Phänomen drastisch: Nach jedem Tastendruck verstreicht fast eine volle Sekunde, bis das Geschehen auf dem Bildschirm die Anweisung umsetzt. Diese enorme Latenz macht präzises Blocken oder gezielte Bogenschüsse zu einem Glücksspiel. „Ich wusste, dass Bethesda nie großartig in der Optimierung war, aber das hier ist eine absurd schlechte Leistung“, kommentiert der enttäuschte Fan weiter. Die Situation ist so gravierend, dass einige sogar lieber zur alten Version auf der ersten Switch greifen würden, da diese trotz schwächerer Grafik direkter reagierte.
Geschichte wiederholt sich
Ironischerweise weckt dieser holprige Start böse Erinnerungen an das Jahr 2017, als die ursprüngliche Portierung mit ähnlichen Kinderkrankheiten zu kämpfen hatte. Bislang hüllen sich die Entwickler in Schweigen. Eine offizielle Stellungnahme oder gar eine Roadmap für kommende Patches steht noch aus. Angesichts der Tatsache, dass auch Fallout 4 in seiner Jubiläumsausgabe auf anderen Plattformen mit technischen Unzulänglichkeiten zu kämpfen hatte, schwant der Community nichts Gutes. Es bleibt zu hoffen, dass hier schnell nachgebessert wird, denn in diesem Zustand ist die Reise zum Hoch-Hrothgar eher eine Qual als ein episches Abenteuer.


