Magazin: Unionspolitiker für Stilllegung älterer Reaktoren
Berlin/Stuttgart (dts) - Der Vorstoß des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger (CDU), die deutschen Kernkraftwerke im Fall eines schwarz-gelben Wahlsiegs unbefristet weiterzubetreiben, ist bei Unionspolitikern auf scharfe Kritik gestoßen. Die saarländische Landesregierung verlangt nach Angaben ihres Umweltministers Stefan Mörsdorf (CDU), dass Reaktoren vom Typ Krümmel beschleunigt abgeschaltet werden. Deren Reststrommengen könnten dann auf jüngere Kernkraftwerke übertragen werden, sagte Mörsdorf dem "Spiegel". Eine Entscheidung, ob die Reststrommenge überhaupt erhöht werde, eile überhaupt nicht. Er nannte als Obergrenze für eine Laufzeitverlängerung fünf Jahre. Der bayerische Umweltminister Markus Söder (CSU) sagte dem gleichen Magazin, die Laufzeiten sollten pauschal für alle sicheren Reaktoren "um jeweils mindestens acht bis zehn Jahre gegenüber dem rotgrünen Ausstiegsplan verlängert werden". Danach müsse man "sehen, wie sich die regenerativen Energien entwickelt haben", so Söder. Unbegrenzte Laufzeiten kämen nicht in Frage. Der schleswig-holsteinische Umweltminister Christian von Boetticher (CDU) sagte: "Wir müssen deutlich machen, dass mit uns nicht jedes Kernkraftwerk automatisch fortgesetzt wird." Die Union müsse "alle Kernkraftwerke in Deutschland kritisch anschauen".