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Krankheit im Amt: Warum Bundesministerien Spitzenreiter bei Fehlzeiten sind

17. Januar 2025, 14:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Die Mitarbeiter der Bundesbehörden melden sich häufiger krank als der Durchschnitt der Erwerbstätigen. Besonders im Ressort der Kulturstaatsministerin Claudia Roth sind die Fehlzeiten alarmierend hoch.

Krankheitsrekorde in Ministerien: Ein ungeschönter Blick

Während in der freien Wirtschaft der Krankenstand regelmäßig für Diskussionen sorgt, bleibt ein Bereich oft außen vor: die Bundesverwaltung.

Doch aktuelle Zahlen zeigen, dass ausgerechnet die Ministerien und Behörden der Bundesregierung die höchsten krankheitsbedingten Fehlzeiten verzeichnen. 21 Tage im Jahr – sechs Tage mehr als der Bundesdurchschnitt – fehlten die Mitarbeiter im Jahr 2023.

Besonders auffällig: Die Unterschiede zwischen den Ministerien sind enorm. Im Bereich von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) lagen die Fehlzeiten bei durchschnittlich 27 Tagen.

Das Verteidigungsministerium von Boris Pistorius (SPD) folgt mit 23,45 Tagen, dicht gefolgt vom Bundestag mit 22,71 Tagen. Auf der anderen Seite des Spektrums steht das Bundesverfassungsgericht mit nur 11,83 Krankheitstagen pro Mitarbeiter – ein Wert, der fast der Hälfte des Ministeriumsschnitts entspricht.

Kultur und Verteidigung: Die Spitzenreiter bei Fehlzeiten

Dass ausgerechnet das Kulturressort Spitzenreiter bei den Krankheitstagen ist, überrascht auf den ersten Blick. Schließlich ist die Behörde vergleichsweise klein und nicht direkt mit hohem Arbeitsaufkommen oder stressigen Krisensituationen wie im Verteidigungsressort konfrontiert.

Doch die Struktur der Geschäftsbereichsbehörden spielt eine entscheidende Rolle. Viele der Beschäftigten arbeiten in Einrichtungen wie Museen oder Kultureinrichtungen, wo Schichtdienste und körperlich belastende Tätigkeiten häufiger vorkommen.

Das Verteidigungsministerium hingegen steht traditionell unter Druck – nicht nur durch politische Krisen und internationale Konflikte, sondern auch durch die umfangreichen Verwaltungsaufgaben rund um die Bundeswehr.

Die hohe Belastung in Verbindung mit häufigem Personalmangel trägt dazu bei, dass die Krankheitstage hier überdurchschnittlich hoch ausfallen.

Das Verteidigungsministerium gehört mit 23,45 Krankheitstagen zu den belastetsten Ressorts. Krisenmanagement und Verwaltungsaufgaben tragen zur hohen Belastung bei.

Kürzer krank statt lang krank? Ein neuer Trend

Interessant ist auch, wie sich die Art der Krankmeldungen verändert hat. 2023 entfielen 18,6 Prozent der Krankheitstage auf Kurzzeiterkrankungen zwischen einem und drei Tagen – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 16 Prozent im Vorjahr.

Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die elektronische Krankmeldung, die seit 2022 verpflichtend ist, die Meldung auch kürzerer Abwesenheiten erleichtert hat.

Demgegenüber ging der Anteil der Langzeiterkrankungen leicht zurück. Allerdings blieb die Zahl der sehr langen Krankheitsfälle und Reha-Aufenthalte stabil, was zeigt, dass auch chronische Belastungen in der Bundesverwaltung eine Rolle spielen.

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Krankheitsursachen: Bürokratie, Stress und Arbeitsbedingungen

Warum aber ist der Krankenstand in Ministerien so hoch? Experten sehen verschiedene Gründe. Zum einen steigt der Druck auf viele Beamte und Angestellte, insbesondere in Ressorts wie dem Verteidigungs- oder dem Finanzministerium, wo Reformen und Krisenmanagement zum Alltag gehören.

Zum anderen spiegelt der hohe Krankenstand strukturelle Probleme wider. Viele Aufgabenbereiche in Ministerien sind durch Hierarchien und starre Arbeitsabläufe geprägt, die die Arbeitszufriedenheit senken und die Belastung erhöhen.

Auch die demografische Entwicklung trägt ihren Teil dazu bei: Der öffentliche Dienst hat eine vergleichsweise alte Belegschaft, die anfälliger für Krankheiten ist.

Was tun gegen den Krankenstand?

Ein Blick in die Nachbarländer zeigt, dass es Lösungen geben kann. In den Niederlanden etwa wurde der Krankenstand durch ein flexibleres Arbeitsrecht und klare Rückkehrgespräche deutlich gesenkt. Auch in Deutschland setzen einige Unternehmen auf gezielte Präventionsmaßnahmen wie Gesundheitsprogramme oder psychologische Unterstützung.

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[InvestmentWeek] · 17.01.2025 · 14:00 Uhr
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