Kontroverse um US-Verteidigungsminister Hegseth: Kein Tötungsbefehl gegeben
Inmitten wachsender Spannungen um einen vermeintlichen Angriff auf ein Drogenboot steht der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth im Kreuzfeuer der Kritik. Neueste Informationen eines US-Admirals deuten darauf hin, dass Hegseth keinen Befehl zur Tötung von Überlebenden erteilt habe. Admiral Frank M. Bradley berichtete vor einem Gremium von Kongressmitgliedern über seine Nichtinvolvierung in einen solch drastischen Befehl. Dies gaben übereinstimmend der republikanische Senator Tom Cotton und der demokratische Abgeordnete Jim Himes in einem Pressegespräch bekannt.
Am 2. September habe das US-Militär ein verdächtiges Boot in der Karibik angegriffen, mutmaßlich um den Drogenhandel zu unterbinden. Kurze Zeit später soll ein zweiter Angriff stattgefunden haben, der das Leben zweier Überlebender beendete – eine Aktion, deren Legitimität von Experten angezweifelt wird und die als potenzieller Verstoß gegen das Völkerrecht gilt. Einem Bericht der "Washington Post" zufolge hätten sich die Männer an das Wrack geklammert, keine direkte Gefahr dargestellt und seien trotzdem Ziel des tödlichen Angriffs gewesen.
Senator Cotton erklärte gegenüber Reportern, auf dem Video des Geschehens die Überlebenden gesehen zu haben. Er argumentierte, dass diese auch nach dem ersten Angriff weiterhin Drogen geschmuggelt hätten. Belege für diese Behauptung liegen jedoch nicht vor, was Zweifel an der Darstellung schürt. Der Abgeordnete Himes beschrieb das Videomaterial als erschütternd und verwies auf seinen tiefen Eindruck im öffentlichen Dienst.
Unterdessen bestreitet Hegseth jegliche Verantwortung für den umstrittenen zweiten Angriff. Nach eigenen Angaben habe er den Vorfall lediglich aus der Ferne verfolgt, sei dann jedoch anderweitig beschäftigt gewesen. Erst Stunden später erfuhr er von Admiral Bradleys eigenständiger Entscheidung, für die dieser voll befugt gewesen sei. Beobachter der politischen Bühne spekulieren darüber, ob Bradley als Sündenbock in dieser heiklen Affäre genutzt werden soll.

