Kinderfreibetrag soll durch neues Kindergeld ersetzt werden
Im Streit um die mögliche Erhöhung des Kinderfreibetrags haben SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich und Finanzminister Christian Lindner von der FDP unterschiedliche Ansichten geäußert. Mützenich forderte stattdessen einen gänzlich neuen Ansatz und schlug vor, den Kinderfreibetrag durch ein neues Kindergeld zu ersetzen. Er wolle damit verhindern, dass in Zukunft weitere Debatten über ungleiche Leistungen für Kinder entstehen, so der SPD-Politiker.
Lindner hingegen verteidigte die geplante Erhöhung des Kinderfreibetrags. Er betonte, dass jeder einen Konsolidierungsbeitrag leisten müsse und fragte sich, warum dies nicht auch für Spitzenverdiener gelte. Konkrete Vorschläge für ein "neues Kindergeld" machte Mützenich jedoch noch nicht.
Die SPD und die FDP befinden sich in einem hartnäckigen Streit über die mögliche Erhöhung des Kinderfreibetrags. Während Lindner den Freibetrag anheben möchte, ohne gleichzeitig das Kindergeld zu erhöhen, kritisierte SPD-Parteichef Lars Klingbeil diese Pläne als ungerecht. Er argumentierte, dass damit nur Familien mit sehr hohen Einkommen entlastet würden, während das Kindergeld für Familien mit niedrigeren Einkommen gleich bliebe. Die FDP wies diese Kritik zurück.
Aktuell erhalten Eltern entweder Kindergeld oder die Freibeträge für Kinder bei der Einkommensteuer. Das Finanzamt entscheidet, welche Option für die Eltern vorteilhafter ist. Der Freibetrag lohnt sich vor allem bei höheren Einkommen. Zum 1. Januar wurde der Freibetrag bereits von 6024 Euro auf 6384 Euro angehoben und soll nun rückwirkend auf 6612 Euro steigen. Das Kindergeld wurde 2023 auf einheitlich 250 Euro pro Monat und Kind erhöht. (eulerpool-AFX)