KI beendet Armut und Notwendigkeit menschlicher Arbeit – meint Elon Musk
Wir stehen gerade erst am Anfang einer neuen Epoche – dominiert durch Roboter und künstliche Intelligenz. So sieht es jedenfalls Elon Musk, und damit ist er nicht der Einzige, wenn es auch Gegenmeinungen gibt. Wird Arbeit demnächst überflüssig? Auch dazu sagt Elon Musk »Ja« – und tritt damit in breit ausgetretene Fußstapfen, denn das Ende der Arbeit wird nicht zum ersten Mal verkündet.

Schon 1930 schien das Ende der Arbeit in Sicht
Bereits 1930 kündigte John Maynard Keynes in seinem Werk »Wirtschaftliche Möglichkeiten für unsere Enkel« das Ende der Arbeit an. Neue Technologien und die Anhäufung von Kapital sollten nach seiner Sicht bald schon dazu führen, dass die Arbeit für Menschen ein Ende nimmt. Keynes Schätzung für die zukünftige wöchentliche Arbeitszeit lag bei 15 Stunden – in einer Welt ohne wirtschaftliche Sorgen. Doch die viele Freizeit, so der Autor, stifte keinen Lebenssinn, sodass der Mensch sich neue, sinnstiftende Betätigungen suchen müsse.
Die Denkarbeit nimmt uns immer mehr die KI ab
In den 70er und 80er Jahren folgten neue Zweifel, ob arbeitende Menschen die Normalität bleiben würden. Die Automatisierung der Fabriken schritt voran, doch niemand nahm den Beschäftigten das Denken, Organisieren, Planen und Programmieren ab. So gingen zwar Arbeitsplätze verloren, aber gleichzeitig entstanden neue – bis US-Wirtschaftsökonom Jeremy Rifkin in den 90er Jahren das Thema erneut aufgriff und abermals das »Ende der Arbeit« ankündigte. Vielleicht ist es diesmal, in den 20er oder 30er Jahren des 21. Jahrhunderts, wirklich so weit, wer weiß? Jedenfalls werden nicht nur die Roboter immer funktionaler, auch die Denkarbeit nimmt uns inzwischen die KI ab – zumindest in gewissen Teilen.
Arbeit als bewusste Entscheidung von Menschen
Arbeit, so Elon Musk, werde bald keine Pflicht mehr sein, sondern eine bewusste Entscheidung von Menschen, die arbeiten wollen. Seine Zukunftsvisionen breitete der Tesla-CEO beim US-Saudischen Investmentforum in Washington auf offener Bühne aus. Arbeit werde so ähnlich wie der Besitz von Gemüse sein: Manche ziehen es im Garten groß, andere kaufen es – das kann jeder halten, wie er will. Musk fügt hinzu: »Auch Geld wird irgendwann irrelevant« – und das sei seiner Meinung nach schon in zehn bis zwanzig Jahren der Fall.
Schon vor zwei Jahren verkündete Elon Musk, KI und humanoide Roboter würden eines Tages persönliche Ärzte, Lehrer und Manager sein. Kein Grund mehr für diese Aufgaben andere Menschen zu Rate zu ziehen. Was die heutige Zeit von den bisherigen unterscheidet: Diesmal schreitet die neue Technik rasanter voran und erfasst viel mehr Arbeitsbereiche als je zuvor. Feststeht: Sehr vieles wird bald schon anders – oder ist schon anders geworden. Aber ob die Notwendigkeit zur Arbeit jemals aufhört, darf bezweifelt werden.
Quelle: focus.de

