Kernkraft im Zwiespalt: Trotz rückläufiger Marktanteile suchen Weltführer nach einer Renaissance

Die Weltführer stehen dem Dämmerlicht der Kernenergie gegenüber, einem Sektor, der einstmals golden schimmerte, nun jedoch seine Versprechen nicht mehr erfüllt und dessen Marktanteil seit seiner Blütezeit im Jahr 1996 fast um die Hälfte geschrumpft ist. Trotz der sinkenden globalen Elektrizitätsproduktion durch Kernenergie – von einst etwa 17 Prozent – hält der Glaube an eine mögliche nukleare Wiedergeburt an. Diese Hoffnung wurde kürzlich in Brüssel bekräftigt, wo Vertreter aus über 30 Ländern im Rahmen eines von der Internationalen Atomenergiebehörde und der belgischen Regierung ausgerichteten Gipfeltreffens ihre Absicht bekräftigten, das Potenzial der Kernenergie gänzlich zu erschließen. Zu den Vereinbarungen gehörten die Lebensdauerverlängerung bestehender Reaktoren, der Bau neuer Kernkraftwerke sowie der Einsatz fortgeschrittener Reaktortechnologien.

Trotz des Bekenntnisses zur Kernenergie war man sich der riesigen Herausforderung bewusst. Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, erkannte die bedeutende Rolle der Nukleartechnologie im Übergang zu sauberer Energie an. Sie verwies jedoch auch auf den "langsamen, aber stetigen Rückgang des Marktanteils", dem sich die Kernkraft gegenübersieht.

Dieser Niedergang spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Seit 2021 übertrumpfen Solar- und Windenergie zusammen die globale Kernkraftproduktion. Ganz zu schweigen von der Solarenergie, die allein im letzten Jahr weltweit mehr als 400 Gigawatt Kapazität hinzufügte – ein Zuwachs von zwei Dritteln im Vergleich zum Vorjahr und mehr als die kombinierte Kapazität aller 415 Kernreaktoren weltweit. Parallel dazu steigt die Investition in Speichertechnologien für Energie rapide an – BloombergNEF berichtete gar, dass 2023 erstmals mehr Kapital in stationäre Energiespeicher floss als in die Kernkraft.

Dennoch haben sich die Befürworter der Kernenergie durchgesetzt. Bei der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Dubai im Dezember überzeugte die Biden-Administration zwei Dutzend Länder, sich zu verpflichten, ihre Kernenergiekapazität bis 2050 zu verdreifachen. Zu diesen Nationen zählen Verbündete der USA mit problembehafteten Kernkraftprogrammen wie Frankreich, Großbritannien, Japan und Südkorea. Die entsprechende Erklärung unterstützt nicht nur die nuklearen Bürokratien, sondern auch die heimischen Kernindustrien, die man zu retten versucht.

John Kerry, damaliger Klima-Beauftragter der Biden-Administration, betonte: "Wir wollen niemandem weismachen, dass dies die ultimative Alternative zu sämtlichen anderen Energiequellen sein wird, aber die Wissenschaft sowie klare Fakten und Beweise zeigen uns, dass ein Erreichen von Netto-Null bis 2050 ohne Kernkraft nicht möglich ist." (eulerpool-AFX)

Green
[Eulerpool News] · 18.04.2024 · 13:34 Uhr
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