Kein Algorithmus, nur Schweiß: Marathon-Macher platzt der Kragen wegen KI-Gerüchten!
Bungies kommender Extraction-Shooter Marathon mag zwar noch immer kein festes Veröffentlichungsdatum haben und von diversen internen Verzögerungen geplagt sein, doch eines stand bisher eigentlich außer Frage: Die visuelle Wucht des Ankündigungstrailers war ein absoluter Paukenschlag. Inszeniert von keinem Geringeren als Alberto Mielgo, dem visionären Geist hinter der gefeierten Episode „Jibaro“ aus Love, Death & Robots, galt das Werk als ästhetischer Leuchtturm. Doch nun sieht sich der Regisseur mit einer absurden Situation konfrontiert – er muss beweisen, dass sein Kunstwerk tatsächlich von Menschenhand geschaffen wurde.
Ein Heer von Künstlern gegen den Algorithmus
Es entbehrt nicht einer gewissen Tragik, dass Mielgo sich genötigt sah, auf Instagram eine Klarstellung zu veröffentlichen. Die Vorwürfe, der atemberaubende Stil des Trailers sei das Produkt generativer Künstlicher Intelligenz, wies er mit spürbarer Frustration zurück. „Ich kann nicht glauben, dass wir an einem Punkt angelangt sind, an dem ich das klarstellen muss, aber hier bitte: Das ist keine KI. HALLO“, schrieb der Künstler. Er betonte vehement, dass hinter jedem Frame, jeder Textur und jedem Pinselstrich ein gewaltiges Team aus Fleisch und Blut stand.
Ganze 155 unglaubliche Talente investierten unzählige Stunden, Tage und Monate, um diese Vision auf den Bildschirm zu bannen. Mielgo bezeichnete den Faktor Zeit dabei treffend als ihre „Achillesferse“ – ein Luxus, den KI-Generatoren nicht benötigen, der aber für echte Kunst unerlässlich ist. Alles, was im Film zu sehen ist – von den komplexen 2D- und 3D-Arbeiten bis hin zum aufwendigen Compositing – ist das Resultat menschlicher Anstrengung und Leidenschaft, nicht das eines seelenlosen Prompts.
Die Angst vor der maschinellen Übernahme
Diese Skepsis kommt jedoch nicht von ungefähr. Die Gaming-Branche flirtet derzeit heftig mit den Möglichkeiten der neuen Technologie, was die Paranoia der Fans befeuert. Jüngst geriet etwa Call of Duty: Black Ops 7 ins Visier der Kritik, was sogar politische Wellen bis zum US-Kongressabgeordneten Ro Khanna schlug, der Schutzmaßnahmen für menschliche Künstler forderte. In diesem Klima des Misstrauens wirkt Mielgos Statement fast wie ein philosophisches Manifest. Zwar gab er zu, „keine Ahnung“ von der Zukunft der Technologie zu haben, doch einer Sache ist er sich sicher: Die KI wird niemals den inneren Drang und die Freude am Erschaffen von Kunst ersetzen können. Dieser emotionale Kern bleibt exklusiv dem Menschen vorbehalten.
Ein Lichtblick im Chaos um Marathon
Ironischerweise ist dieser künstlerische Disput wohl die positivste Schlagzeile, die Marathon seit Langem produziert hat. Das Spiel selbst kämpfte in der Vergangenheit mit Vorwürfen, Assets von unabhängigen Künstlern entwendet zu haben – ein Fauxpas, den Bungie damals auf einen ehemaligen Mitarbeiter schob. Während Sony noch immer auf einen Release bis Ende März 2026 hofft, bleibt dieser Trailer ein Beweis dafür, dass zumindest visuell noch echte Magie möglich ist, ganz ohne künstliche Abkürzungen.


