Kampf gegen die Hitze: Urbane Hitzeaktionspläne noch vielerorts in den Kinderschuhen
In den urbanen Metropolen Deutschlands werden die Weichen für eine kühlere Zukunft gestellt – der Anstieg hitzebedingter Sterbefälle setzt Stadtplaner und Politiker unter Zugzwang. Die Klimaveränderungen fordern innovative Lösungen, um die Lebensqualität auch in heißen Sommern zu wahren. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich im Kampf gegen die stadtklimatischen Herausforderungen im Vorjahr engagiert und diverse Maßnahmen zur Abwehr von Hitzegefahren angekündigt.
Städtische Konzepte zur Hitzeabwehr entwickeln sich bereits, wie ein Rundruf der Deutschen Presse-Agentur bei den Landeshauptstädten enthüllt. Digitale und analoge Informationskampagnen, von Websites bis hin zu Flyern und Social-Media-Aktionen, markieren nur den Anfang eines umfassenden Engagements. So erfreuen sich Bürger in Stuttgart, Hannover, München oder Bremen bereits an den ersten Umsetzungen. In Stuttgart zum Beispiel wird nicht nur die Hitze mit einem gekühlten Bus bekämpft, sondern auch eine kühle Orte darstellende Karte in Planung gegeben, die in Hannover, München und Düsseldorf bereits verfügbar ist.
Der Ausbau von Trinkwasserbrunnen findet in vielen Städten Anklang. Hannover, Dresden, Mainz, Erfurt, Bremen, Düsseldorf und München setzen auf diese Erfrischungsoasen im öffentlichen Raum. Düsseldorf geht dabei noch einen Schritt weiter und kündigt Nebelduschen bei Sportevents an, wohingegen Städte wie München, Bremen, Dresden und Kiel von solchen Installationen aufgrund ökologischer Bedenken und hygienischer Herausforderungen Abstand nehmen.
Soziale Not schnellt bei Hitze in die Höhe – Hannover setzt deshalb auf finanzielle Unterstützung von Obdachloseneinrichtungen, die mit Trinkwasser, Sonnenschutz und Hygieneprodukten ausgestattet werden. Zudem gewährt die Stadt Obdachlosen die Nutzung von Tunnelstationen zur Abkühlung. Düsseldorf platziert auf seiner Agenda neben den Brunnen grüne Dächer und Schattenspender.
Während einige Städte schon sichtbare Maßnahmen präsentieren, stecken andere noch tief in der Vorbereitung. Besonders in Hamburg wird ein detaillierter Hitzeaktionsplan noch erarbeitet – ebenso in Magdeburg, Dresden, Mainz, Wiesbaden, Potsdam und Kiel. Angesichts der vom Robert Koch-Institut (RKI) vermeldeten rund 3200 hitzebedingten Sterbefällen im Sommer 2023 gilt es, die Planungen in effektive Schutzmaßnahmen überzuleiten. (eulerpool-AFX)