Kampf gegen den IS: Social Media Plattformen arbeiten mit Muslimen zusammen
Obwohl die Terrorgruppe des „Islamischen Staat“ eigentlich gegenüber westlichen Neuerungen eher skeptisch eingestellt ist, verfügt sie dennoch über eine erstaunlich hohe Kompetenz im Umgang mit sozialen Medien. Besser als jede Terrorgruppe zuvor nutzt der IS das Internet, um die eigene Propaganda zu verbreiten. Experten weisen deshalb seit längerem daraufhin, dass der Kampf gegen den Terror nicht alleine militärisch zu gewinnen ist. In den Vereinigten Staaten haben sich daher einflussreiche Vertreter der Muslime mit den großen Internetfirmen verbündet, um der Propaganda des IS etwas entgegenzusetzen.
Facebook, Twitter und Youtube sind aktiv
So organisierte beispielsweise Googles Tochterunternehmen „Youtube“ eine Konferenz, bei der muslimische Geistliche, Social Media Experten und Internetaktivisten zusammenkamen. Zu Beginn der Veranstaltung referierte zudem ein Beamter des US-Außenministeriums über die Propagandavideos des „Islamischen Staat“. Anschließend diskutierten die Teilnehmer über mögliche Strategien zur Bekämpfung der IS-Propaganda. Auch Facebook und Twitter organisieren regelmäßig Seminare für muslimische Organisationen. Diese sollen in die Lage versetzt werden, ihre eigenen Accounts in den sozialen Netzwerken effektiver zu nutzen, um ein friedliches Bild des Islam zu verbreiten.
Twitter sperrte mehr als tausend IS-Accounts
Ein solches Engagement kann die betroffenen Unternehmen allerdings auch selbst in das Visier des „Islamischen Staat“ geraten lassen. So schloss Twitter zuletzt mehr als tausend Accounts, die als Teil der IS-Propagandamaschinerie identifiziert wurden. Die Terrorgruppe reagierte daraufhin mit Todesdrohungen gegen Mitarbeiter des Unternehmens.
Experten betonen allerdings, dass die Abwehr der IS-Propaganda auch für die innere Sicherheit der Vereinigten Staaten von enormer Bedeutung ist. Denn auch Einwohner der USA geraten mitunter in den Einfluss der IS-Propaganda. So wurden alleine in den letzten anderthalb Jahren bereits mehr als 30 Anklagen im Zusammenhang mit verbotener Unterstützung des „Islamischen Staat“ erhoben. Der Propaganda der Terroristen durch eine Zusammenarbeit zwischen Muslimen und Technologiekonzernen entgegenzutreten, scheint daher nicht die schlechteste Idee zu sein.
Quelle: Digital Journal