Erhalt der Stahl-Souveränität: Bidens deutliches Nein zu Nippon Steels Übernahmevorhaben
In einem Zug der beharrlichen Verteidigung nationaler Interessen positionierte sich US-Präsident Joe Biden entschieden gegen die geplante Übernahme des amerikanischen Industrieikons United States Steel durch den japanischen Stahlriesen Nippon Steel. Während einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania, dem Kernland der amerikanischen Stahlindustrie, ließ Biden keinen Zweifel an seinem Standpunkt: United States Steel werde amerikanisch bleiben und nicht in ausländische Hände übergehen.
Auch wenn die genauen Maßnahmen, mit denen diese Zusage eingelöst werden soll, noch nicht feststehen, hat United States Steel bereits in der Bekanntgabe seiner Quartalsergebnisse erklärt, dass der Abschluss der Transaktion im zweiten Halbjahr erwartet wird. Dies hinge jedoch von den notwendigen behördlichen Genehmigungen ab.
Die Ambitionen Nippon Steels erlebten jedoch einen Dämpfer, als das Unternehmen kürzlich verkündete, die Frist für den Abschluss des Deals bis Ende 2024 zu verlängern. Grund hierfür sei, dass das Justizministerium um weitere Informationen zur Transaktion gebeten hat, die derzeit geprüft wird.
Diese verschärfte Prüfung des Übernahmevorhabens hat die Spekulationen über eine zu erwartende Blockade des 15 Milliarden Dollar Deals durch die Biden-Administration angeheizt. Zudem rückt ein weitgehend intransparent agierendes Gremium, das Committee on Foreign Investment in the United States, ins Rampenlicht, da es als letzte Instanz über die Zulässigkeit der Fusion entscheiden könnte.
Angesichts der nahenden Präsidentschaftswahlen und der breiten Ablehnung des Deals seitens der Gewerkschaften sowie einiger demokratischer Senatoren wird von dem Ausschuss erwartet, zu dem Schluss zu kommen, dass die Übernahme eines Schlüsselunternehmens eines engen Verbündeten der USA eine Bedrohung der nationalen Sicherheit darstelle. (eulerpool-AFX)