Anstieg der Abschiebungen in Deutschland zeichnet sich ab
In der jüngsten Statistik des Bundesinnenministeriums zeigt sich ein Anstieg der Abschiebungen in Deutschland für das erste Quartal des Jahres 2024. Nach einer vertraulichen Analyse, die kürzlich an die Öffentlichkeit gelang, wurden zwischen Januar und März dieses Jahres insgesamt 4.791 Personen aus Deutschland abgeschoben. Im Vergleich zu dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, der 3.565 Abschiebungen verzeichnete, stellt dies eine merkliche Erhöhung dar.
Die Analyse offenbart weiterhin, dass etwa 234.000 Menschen, die zur Ausreise verpflichtet sind, aktuell in Deutschland leben, wobei 46.000 von ihnen über keine Duldung verfügen. Letztere dürfen aus diversen Gründen, wie dem Fehlen von Ausweisdokumenten oder Krankheit, temporär im Land bleiben. Diese Zahlen rücken die Aussage von Bundeskanzler Olaf Scholz, getätigt im Herbst des vergangenen Jahres, erneut in den Fokus. Scholz äußerte seinerzeit den dringenden Handlungsbedarf für die Abschiebung der Personen, die kein Aufenthaltsrecht in Deutschland besitzen.
Die debattierte Prognose in Sicherheitskreisen gibt allerdings Anlass zur Sorge, dass die Anzahl der Abschiebungen im bevorstehenden Sommer aufgrund der Fußballeuropameisterschaft deutlich abnehmen könnte. Dies liege vorrangig an den verstärkten Grenzkontrollen und der intensivierten Polizeipräsenz, wodurch weniger Beamte für Abschiebungen zur Verfügung stehen würden.
Obschon seit Jahresanfang von den Behörden eine leichte Entspannung bei der irregulären Migration verzeichnet wurde, bleibt das Migrationsaufkommen hoch. Der Bericht warnt davor, aus den erhobenen Zahlen zu schließen, dass die illegale Zuwanderung vollständig unter Kontrolle wäre. Vielmehr handle es sich um eine vorübergehende Phase geringerer Zuwanderung.
Abschließend gibt das Bundesamt für Migration bekannt, dass im ersten Quartal 2024 65.419 neue Asylanträge gestellt wurden – ein Rückgang verglichen mit den 80.978 Erstanträgen aus dem entsprechenden Vorjahresquartal. (eulerpool-AFX)