JLR-Gewinn bricht nach US-Zöllen ein – neuer CEO übernimmt in schwieriger Lage

Jaguar Land Rover hat im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch um 49 Prozent auf 351 Mio. £ vor Steuern hinnehmen müssen. Grund war vor allem ein einmaliger Belastungseffekt von 254 Mio. £ durch den von US-Präsident Donald Trump verhängten 27,5-Prozent-Tarif auf aus dem Vereinigten Königreich importierte Fahrzeuge. Die operative Marge halbierte sich auf 4 Prozent, der Umsatz sank um 9,2 Prozent auf 6,6 Mrd. £.
Das Tata-Motors-Tochterunternehmen hatte von April an vorübergehend Lieferungen in die USA gestoppt, um das Ergebnis der bilateralen Handelsgespräche abzuwarten. Erst Ende Juni trat das neue Abkommen in Kraft, das den US-Zollsatz für die ersten 100.000 Fahrzeuge pro Jahr auf 10 Prozent senkt.
Zeitgleich steht JLR vor einem tiefgreifenden Markenumbau: Jaguar soll bis Ende des Jahrzehnts vollständig auf Elektroantriebe umgestellt werden. In dieser Phase übernimmt PB Balaji, bislang Finanzchef von Tata Motors und seit 2017 JLR-Aufsichtsratsmitglied, die Leitung. Er folgt auf Adrian Mardell, der nach drei Jahren als CEO in den Ruhestand ging und zuvor das beste Jahresergebnis seit einem Jahrzehnt verantwortet hatte.
Finanzvorstand Richard Molyneux betonte, die vereinbarten Zollsenkungen gäben Planungssicherheit, kündigte aber weitere Gespräche mit London und Washington an, um die Quotenregelung ab 2026 zu optimieren. Trotz der Belastungen hält das Unternehmen an seiner Jahresprognose für eine operative Marge von 5 bis 7 Prozent fest.

