Irans Hoffnungen am Himmel: Wolkenimpfen soll Dürre lindern
Im Kampf gegen die chronische Wasserknappheit versucht der Iran eine innovative Lösung: das sogenannte Wolkenimpfen. Energieminister Abbas Aliabadi berichtet, dass bereits 37 Flugzeuge und 61 Drohnen ausgesandt wurden, um Silberjodid, ein spezielles Salz in Verbindung mit Aceton, in die Wolken zu bringen. Diese Technik zielt darauf ab, die Regenproduktion intensivieren zu können, auch wenn die wissenschaftliche Gemeinschaft über deren Effektivität uneins ist.
Der Iran gehört mit seiner ausgeprägten Trockenheit zu den weltweit wasserärmsten Nationen. Meteorologen haben in den letzten Jahren eine erhebliche Abnahme der Niederschläge gemeinsam mit einer Zunahme an Dürreperioden und anderen extremen Wetterphänomenen dokumentiert. Besonders betroffen ist Teheran, die pulsierende Metropole des Landes, die erst kürzlich nach einer langen Trockenperiode wieder Niederschläge erlebte.
Doch die Dürre ist nicht nur ein meteorologisches, sondern auch ein agrarpolitisches Problem. Experten kritisieren, dass die iranische Landwirtschaft durch verfehlte Subventionen falsche Anreize erhält. Statt den Gegebenheiten der Trockenheit Rechnung zu tragen, werden stark wasserverbrauchende Kulturen subventioniert, während traditionelle und ressourcenschonendere Anbaumethoden an Bedeutung verlieren. Dieser Wandel belastet die Böden und Wasserreserven des Landes massiv. Die Konsequenzen sind bereits sichtbar: Zahlreiche Familien wandern aus den ländlichen Gebieten ab, auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen.

