Hollywood-Gigant Paramount inmitten eines spannenden Übernahmethrillers
In der Filmwelt bekannt für packende Hits wie "Der Pate", steht der Hollywood-Konzern Paramount Pictures nun selbst im Mittelpunkt eines realen Wirtschaftskrimis. Das traditionsreiche Medienhaus erlebte eine überraschende Wendung an der Spitze seiner Führungsetage: Bob Bakish, der langjährige CEO, wurde abrupt von einem Trio aus Managern abgelöst, während anspruchsvolle Verkaufsverhandlungen das Unternehmen in Beschlag nehmen.
Die unerwarteten Managementturbulenzen senden Wellen der Spekulation darüber aus, welche Richtung das kreative Schaffen des Studios zukünftig nehmen könnte. Paramount, unter dessen Dach sich Größen wie CBS, MTV und Nickelodeon versammeln, prüft zurzeit ein Fusionsangebot von Skydance, einer renommierten Filmproduktionsfirma. Doch hierüber herrscht Uneinigkeit, insbesondere im Kreise der Investoren und bei Shari Redstone, der maßgeblichen Aktionärin und Tochter des verstorbenen Firmengründers Sumner Redstone, der das Medienimperium einst formte.
Das Angebot von Skydance scheint für einige Anteilseigner weniger attraktiv und soll jüngst zu Dissonanzen zwischen Shari Redstone und dem damaligen CEO Bakish geführt haben. Das Streitpotenzial verstärkt sich durch die beschriebene Struktur der Aktienanteile: Von den rund 41 Millionen stimmberechtigten Aktien des Unternehmens befindet sich ein Großteil von etwa 31 Millionen Aktien in Shari Redstones Hand, was ihr die eindeutige Kontrolle über Paramount verleiht.
Skydance, unter der Leitung von David Ellison, soll zunächst beabsichtigen, sich die stimmberechtigten Aktien, welche in Redstones Holding National Amusements gebündelt sind, zu sichern, um anschließend das unter Ellisons Einfluss stehende Paramount zu kaufen. Ein geschickter Schachzug, der Ellison ermöglichen würde, Paramount und Skydance unter einem Dach zu führen, ohne hohe Summen für die stimmrechtslosen Aktien investieren zu müssen.
Die weiteren Entwicklungen werden noch spannender durch ein zweites, massives Übernahmeangebot über 26 Milliarden Dollar der Finanzfirma Apollo, das zusätzliche Player wie Sony ins Spiel bringt. Doch bis Anfang Mai laufen exklusive Gespräche mit Skydance.
Unter Bob Bakish erzielte Paramount beachtliche Erfolge und konnte trotz erheblicher Investitionen in den eigenen Streaming-Dienst Paramount+ und entsprechenden Betriebsverlusten, die Nutzerzahlen auf 71 Millionen weltweit steigern. Dennoch weist das Unternehmen einen Quartalsverlust auf. Die neue Führung, bestehend aus George Cheeks, Brian Robbins und Chris McCarthy, hielt sich bei der letzten Quartalskonferenz bedeckt und ließ keine tiefgreifenden Fragen zu, wählen stattdessen einen kurzen musikalischen Ausklang mit der Titelmelodie von "Mission: Impossible". (eulerpool-AFX)