Hawaii vs. USA: Justizposse um das Recht auf Bewaffnung auf Wanderschaft
In einem spannungsgeladenen Rechtsstreit hat der Oberste Gerichtshof der USA die Berufung eines Mannes aus Hawaii abgelehnt, der versuchte, Strafanzeigen wegen des Tragens einer Pistole beim Wandern abzuweisen. Der Fall beleuchtet den juristischen Kampf um die Auslegung der Waffenrechte in den Vereinigten Staaten, insbesondere da der Oberste Gerichtshof des liberal gesinnten Staates Hawaii eine Erweiterung dieser Rechte kritisiert hat.
Christopher Wilson, so der Name des Betroffenen, hatte die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs von Hawaii angefochten, die die Vorwürfe gegen ihn bestätigte. Seit seiner Verhaftung im Jahr 2017 stand er unter Anklage, gegen lokale Gesetze verstoßen zu haben, die das Tragen von Waffen außerhalb des eigenen Heims lizenzpflichtig machen. Wilson berief sich auf den Zweiten Verfassungszusatz der USA, der das Recht auf Waffenbesitz schützt.
Besondere Brisanz erhält der Fall durch das Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA aus dem Jahr 2022 im Fall New York State Rifle & Pistol Association gegen Bruen. Erstmals wurde das Recht einer Person anerkannt, eine Waffe aus Gründen der Selbstverteidigung in der Öffentlichkeit zu führen. Der Hawaiianische Gerichtshof jedoch erhob Einspruch und betonte, das Staatsrecht verstehe das Recht zum Waffenbesitz als kollektives, im Sinne einer Miliz.
Die Kritik aus Hawaii nahm kein Blatt vor den Mund: Die US-Richter würden historische Fakten verzerren, um ein individuelles Recht zu stützen. Besonders die historische Rückschau auf das Waffenrecht sei eine "gefährliche Methode", die moderne Gesellschaft durch eine nostalgische Brille zu betrachten.
Unbeeindruckt von den nationalen Schlagzeilen setzte die Polizei die Gesetze um. Wilson wurde verhaftet, als er mit Freunden auf privatem Grund in West Maui wanderte und dem Mondschein sowie einheimischen Pflanzen huldigte. Die Staatsanwaltschaft hielt ihm vor, ohne Lizenz eine Waffe und Munition in der Öffentlichkeit mitzuführen.
Der Fall Wilson hat die Unterstützung von konservativen und waffennahen Interessengruppen erhalten, die seine Berufung bejubelten. Der Rechtsweg vor Ort sieht jedoch anders aus: Während ein staatlicher Richter die Anklage abwies, kippte das höchste hawaiianische Gericht diese Entscheidung im Februar. Der juristische Showdown zwischen Bundes- und Staatsebene bleibt ein Lehrstück im Drama der amerikanischen Rechtsrestriktionen.

