Govecs: Traditionsmarke Schwalbe sucht neuen Investor
Die Nachricht vom Insolvenzantrag des Elektromobilitätsspezialisten Govecs trifft einen besonderen Nerv im Mobilitätsmarkt. Abgeleitet aus den massiv gesunkenen Neuzulassungszahlen für Elektro-Mopeds in Europa, ist das Münchner Unternehmen gezwungen, den Schritt zur Insolvenz zu wagen.
Michael Jaffé, der vorläufige Insolvenzverwalter, betont jedoch, dass die Hoffnungen nicht verloren sind – insbesondere, da Govecs die Exklusivrechte an der traditionsreichen Marke Schwalbe hält, die einst in der DDR große Beliebtheit genoss. Die finanzielle Situation bei Govecs ist prekär, mit Einnahmen von rund 7 Millionen Euro im laufenden Jahr und einem überschaubaren Team von acht Personen in München. Die Fertigung erfolgt in Polen, wo 35 Beschäftigte angestellt sind und ein Restrukturierungsantrag nach polnischem Recht eingereicht wurde. Dort wird intensiv daran gearbeitet, die Unternehmensstrukturen für einen potentiellen Verkauf fit zu halten, wie Jaffé erläutert.
Thomas Grübel, der Geschäftsführer von Govecs, hatte 2022 eine strategische Neuausrichtung auf den europäischen Endkundenmarkt initiiert. Doch das Vorhaben bekam durch die allgemeine Marktentwicklung einen Dämpfer: Neuzulassungen sinken europaweit, was gravierende Auswirkungen auf die Absatzzahlen des Unternehmens und letztlich auf dessen wirtschaftliche Stabilität hatte. Die Hoffnung liegt nun auf einem starken Investor, der die traditionsreiche Schwalbe wieder auf die Erfolgsspur bringen kann.

